StEOP: M3 - Einführung in die Kunstgeschichte II Architekturterminologie - Zusammenfassung des Vokabulars


StEOP: M3 - Einführung in die Kunstgeschichte II Architekturterminologie

Link: 080025 VO STEOP: Einführung in die Architekturterminologie und Bauformenlehre

Vortragender: Timothy Juckes








Hilfestellung zum Lesen der Zusammenfassung:



  • Auf den folgenden 13 Seiten sind alle prüfungsrelevante Begriffe, die den die Vorlesung begleitenden Folien entnehmbar sind,  mit Erklärungen angeführt. (Zu diesen zählen keine Namen konkreter Bauwerke/Bauwerksteile.)
  • Alle in der Zusammenfassung unterstrichenen Begriffe sind von dem Vortragenden unter prüfungsrelevante "Begriffe" auf den Folien vermerkt. Alle weiteren kommen entweder ebenfalls auf den Folien vor (trifft auf den Großteil zu), oder sind meiner Mitschrift entnommen.
  • Zu welcher Vorlesung die jeweiligen Vokabel zählen, ist an der Durchnummerierung zu erkennen. (Am Anfang jeder "Sitzung" befindet sich eine Zahl. (Die Nummerierung startet bei zwei, da es sich - wie am Anfang der Zusammenfassung gleich noch ein weiteres Mal angemerkt wird - bei dem ersten Vortrag bloß um eine Einführung ohne Prüfungsrelevanten Inhalt handelt.)
  • Der Verlust des Komforts, der geboten wäre, wären die Begriffe in exakter Reihenfolge, in der sie auf den Folien erscheinen, aufgelistet, durch die neue Sortierung der Begriffe, kann hoffentlich durch eine übersichtliche Anordnung wett gemacht werden.
  • Die Nummerierung der einzelnen Begriffe ist unbedeutend, da sie nur für mich als Verfasserin eine Hilfestellung während des Lernens dargestellt hat.


Zusammenfassung der wichtigen Begriffe der Einführung in die Architektur



1
Einführende Vorlesung
2
·        Phönikische und griechische Kolonisation
·        Mykener, mykenische Kultur: 1680/1600 v. Chr. – 1100 v. Chr. Am griech. Festland
·        Dorer, dorische Kultur: ab ca. 1200 v. Chr. im nordwestgriech. Raum + Makedonien
·        Römisches Reich
·        hellenistisch
1 Ante: vorgezogene Mauerzunge, erstmals in mykenischer Architektur
·        2 Megaron: Antenbau, Haupt-, Vorraum (abgegrenzt d. zwei Säulen), Thronsaal (Königsmegaron), Mykene, Megarongruppe (Megarone +  Säulenhallen), Palastanlage
·        3 Antentempel: Naos, Pronaos (abgegrenzt d. zwei Säulen)
·        4 Doppelantentempel: Antenverlängerung auch nach hinten, Opisthodom, 4 Säulen, evtl. Adyton
·        5 Prostylos: zusätzliche Säulenstellung (4 Säulen dazu)  v. Antentempel
·        6 Amphiprostylos:  zusätzliche Säulenstellung hinten + vorne
·        11 Peripteros: Dorischer Peripteros, rechteckig, Vor-, Rückhalle, evtl. Anten, Krepsis (= Podium), Sitzstaue
·        Schatzhaus
·        7 Naos: Hauptraum
·        8 Pronaos: Vorhalle
·        9 Opisthodom: Rückhalle 
·        10 Adyton: abgeschlossener Zwischenraum für Staatsschatz
-        12 Peristasis: ganz umgebender Säulenkranz
-        13 Pteron: Fläche um Cella für Säulenkranz
-        14 Krepsis: dreistufiger Unterbau eines Tempels, Art Sockel
·        15 Dipteros:  verdoppelter Säulenkranz
·        16 Pseudodipteros: Verdopplung Pteron aber innere Säulenstellung weggelassen
·        Cella
Rundhaus
·        Tulli
·        17 Monopteros: Denkmal, rund, keine Cella, evtl. Podium +Treppen, umgebende Säulenstellung, Kuppel
·        18 Tholos: Rundtempel, mit Cella, evtl. Podium + Treppen, umgebende Säulenstellung, Kuppel
·        5 Römischer Rundtempel
·        Kuppel: Guss, Holzverschlag, Entlastungsbögen leiten Last an Außenmauer ab (Gewichtsreduzierung (Wände = nicht mehr schwer tragend))
-        Tambour: Verbindungsglied, quadratischer Aufbau unter Kuppel, daruntr evtl. Gebälk + konkave Säulenstellung
-        Pendentif: Dreieckiges Element beim Übergang von Kuppel zu quadratischem Bau, evtl. Öffnungen/verstärkte Rippen
-        Laterne: Kuppelaufsatz
Säulenordnung
·        Säule:
-        36 Stylobat: Standfläche
-        20 Postamen/Piedestal: Sockel von Säulen,  unter der Säulenbasis  (siehe Renaissance)
-        22 Basis: ähnlich Sockel, ionisch mit 43 Wulst (oben) + 44 Kehle (mitte) + Wulst (unten)
-        22 Schaft: Langteil d. Säule, verjüngt nach oben hin
-        37 Kannelur: Furche im Schaft, ionischer Kanneluren weniger scharfkantig + breiter als dorische
-        38 Entasis: konvexe Schwellung der Säule
-        23 Kapitell: dorisch mit 33 Abakus +  34 Echinus (unten) + Anuli, ionisch mit lesbischen Kyma + Polster mit Voluten (Volutenaugen mit Rosetten) + Zwickelpalmette + Echinus mit ionischem Kyma (Eierstab) + Astragel/Perlstab, korinthisch mit überwuchertem Korb (Blätter in Doppelreihe+ ionischen Volutenstängel oben)
-        27 eine Travée / ein Joch: Abstand 2er Säulen
-        Interkolumnien
·        24 Gebälk: dreiteiliger (Architrav + Fries + Gesims) Balken zwischen Geschoßen/Geschoß + Dach/von Säulen getragen, ionisch auch in reicheren Ausführungen möglich (Zahnschnitt)
-        25 Architrav: horizontaler Teil des Gebälks, direkt auf Säulenreihe aufliegender Balken, ionisch mit 3 Faszien + Kopfprofil, undekoriert
-        Tenia: Band zwischen Architrav + Fries
-        26 Fries: Horizontale des Gebälks, dorisch mit Metopen (Leerräume) + Triglyphen (Platte mit 3 Stegen) abwechselnd, ionischer undekorierter Balken, korinthisch
-        40 Horizontalgeison bzw. Gesims
·        40 Kranzgesims: hervortretend, Fassade gliedernd, trennt Dach + Haus, Verzierung über Gebälk, bei ionischer + dorischer Ordnung gleich
-        32 Horizontalgeison
-        41 Tympanon: Giebelfeld
-        29 Schräggeison
-        28 Sima: Traufleiste
·        Akroter
·        Wasserspeier
19 griechische Säulenordnungen
·        28 dorisch: am ältesten, ursprünglich Holz, Unterbau = dreistufige Krepsis
-        Urhütte
-        Dorische Schwere
·        29 Ionisch
·        30 Korinthisch: unterscheidet sich von den anderen beiden Ordnungen nur durch das Kapitell
3
römischer Tempel
·        italisch-etruskische/tuskanischer Tempel: Cella 3-zellig (Raumanzahl von Götteranzahl abhängig (Mehrgötterhuldigung)),stark betonte Frontalität, quadratische Grundform, evtl. Vorhalle(n), Treppe nur vor Hauptfassade, Freitreppe, Säulen mit unterschiedlichen Abständen, Portale, Podiumsbau
·        Pseudoperipteros
·        Naos (gr.) = Cella (lat.)
·        1 Hexastylos: Tempel mit 6 Säulen (stylos = Säulenstellung)
·        Krepis
·        2 Podium: Unterbau/erhöhte Plattform
·        3 Peripteros sine postico: keine Rückhalle
·        Kuppel
-        8 Kassette: kassettenförmige Vertiefung
-        9 Scheitel: höchster Punkt eines Gewölbes/Bogens
Römische Ordnungen: different eingesetzt (frei/angelehnt)
·        10 Toskanische Ordnung: ähnlich zu Dorica, Synthese aus griech. + etrusk. Bauelementen (ital.-etrusk. Tempel), reduziertes dorisches Kapitell (kleiner Ring an Übergangszone), Schaft ohne Kanneluren, Basis mit einem Wulst, runde Plinthe, in Superposition ganz unten
·        Halbsäule
·        11 Komposite Ordnung: bei Superposition im obersten Stockwerk, Kapitell mit Blättern (korinthisch) + ionischen Voluten (Schneckenform), Kompositbasis, korinthischer Schaft
·        12 Konsolengeison: Verzierung des Gebälks, hervortretend, gestützt von Konsolen, Gesimsart
·        Traufleiste
·        Ionisches Kyma (Eierstab)
·        Kyma dorisch
·        17 Säule
·        17 Halbsäule
·        18 Pilaster: gelehnt, nicht rund
·        18 Pfeiler: freistehend, nicht rund
Innenwand: aufwändig, rhythmisiert,
·        19 Ädikula: Bauteil/Bauwerk
-        20 Dreieckgiebel: eckig, bei Dach an Stirnseite
-        20 Segmentgiebel: nicht ganz rund, bei Dach an Stirnseite
-        22 Sturz: überspannt eine Maueröffnung
·        Nischen, Hauptnische
Amphitheatrum: (siehe Zf Hesberg)
Technik
·        24 Quadertechnik: Ziegelwand mit Zementkern + Ziegel
·        25 Opus caementicium: Gußmauer (Gußkern) mit Holzverschalung/Steinverschalung
Terminologie des Bogens/Gewölbes
·        Schlussstein
·        Bogen- bzw. Gewölbe-Anfänger
·        Kämpfer (Kämpferstein, Kämpferblock): Auflager eines Gewölbes/Bogens auf einer Wand/ Säule/Pilaster, Übergang von der Vertikalen in die Bogenform, kann in der Spätantike auch durch ein Kämpfer-Kapitell (von vorne betrachtet)/Kämpfer-Gesims gebildet werden
·        Bogen- bzw. Gewölbe-Widerlager
·        Gewölbelaibung
·        Gewölberücken
·        Bogenstirn
·        Archivolte: architravierte, profilierte Bogenstirn
·        Bogenfeld: Tympanon
·        Bogenzwickel
·        Tor-Laibung: senkrecht, rechtwinklig
·        Tür-Gewände: schräg in das Mauerwerk geschnitten
·        26 Keilsteinbogen
-        27 Keilsteintonnengewölbe
-        28 Tonnengewölbe: weitergeführter Bogen aus Kalkstein, 2 Kappen + 2 Wangen
Materialangaben zum Pantheon
4
Stadtmauer: keine sehr aufwändige Gliederung (Demonstration von Reichtum + Macht) + große Wirkung, Bögen, Säulen, kommunikative Torgestaltung
Porta
1a Forum: röm. Platz für Versammlungen, administrativer Mittelpunkt, mit Profanarchitektur + Tempeln
1b Agora: griech. Versammlungsort
·        2 Portikus: Säulengang, Vorhalle, Säulenhalle mit Säulenstellung auf einer Seite, bei Forumsbasilika nach hinten mit Tabernen (Läden + Gaststätten) geschlossen, Kolonnade (gerades Gebälk), freistehender als Loggia
·        4 Taberna
·        5 Stoa: Säulenhalle auf Agora
·        3 Loggia: Säulenhalle, Arkade, integrierter in Fassade als Portikus
·        6 Arkade: Säulen- bzw.   Pfeilerstellung mit Bogen/Bogenreihe
·        7 Kolonade: Säulen- bzw. Pfeilerstellung mit geradem Balken
·        8 Peristyl: (>Peristylhaus) von perí: herum + stylos: Säule, Säulenhalle im Innenhof, Kollonade
·        Forumsbasilika/1 Basilika: Mehrzweckbau, fester Bestandteil d. Forums, öffentlicher Ort für Herrscher + Senat, evtl. direkt an Forum angebaut (mit Tabernen verbunden), mehrschiffig (breiteres + höheres Mittelschiff, Grundriss = langgezogenes Reckteck, Flachdach mit Kassettenreihe/Tonnengewölbe/Kreuzgratgewölbe in Seitschiffen, Schiffe durch Säulenstellung/Bögen getrennt
-        4 Tribunal:  Podium
-        Obergaden (=Gaden, Lichtgaden): Fenster, oben im Hauptschiff
-         3a Empore/3b Galerie: auf einer Seite zum Innenraum geöffnet (evtl.), länglich, Lichtquelle auf einer Seite
-        5 Apsis (=Apside): an kurzen Seiten, halbrunder Abschluss, kleine Treppe
-        6 Kreuzgratgewölbe (Vgl. Kreuzgewölbe): Kombination aus 2 Tonnengewölben, Überschneidungen bilden Grate, Grate bilden Kreuz, einfache Form des Kreuzgewölbes, 4 Kappel, Grate, Außenecken, weniger Stützen benötigend als Tonnengewölbe, bis ins Mittelalter
·        9 Ehrenbogen ("Triumphbogen“; vgl. “fornix”, “arcus”): freistehender repräsentativer Ehrenbogen, Bild-+ Ideenträger, Tor/Überspannung d. Straße, Denkmal (nicht zwingend für Triumphzüge); mit: Mauerpfeiler, - bogen, Säulenstellung (freistehend), Halbsäulen, 1-3 Tore, Rückendeckung d. Säulen, Tonnengewölbe
-        10 Attika: Horizontale, Dach verdeckend, Figurenbasis, Inschrift, Figurenrelief
-        11 verkröpftes Gebälk: Ummantelung vertikaler Wandvorsprünge
-        Schlussstein: Keilstein am höchsten Punkt eines Bogens
-        12 Zwickel: Bogenzwickel, Dreiecke zw. Bogen + rechteckiger Umrahmung
-        Bogenstirn
-        14 Archivolte: bandartige Stirnseite eines Bogens
-        15 Kämpfergesims
-        Kyma
Theater: Stiegen, Gänge, von Natur zu Stadtarchitektur (zentral gelegen), reichgegliederte Fassade, Säulen-Bogenstellung, Doppeltheater(langgestreckter Grundriss -> ovale Spielfläche), Amphitheater(Rundtheater)
·        Cavea, Koilon = Sitzraum, anfangs in Hügel eingebaut, Halbkreis, durch vertikale Linien getrennt
·        Orchestra = Spielfläche
·        Scaena, Skene: Bühnengebäude, evtl. mit Sitzraum verbunden, evtl. vorhanden
20 Säulenbogenstellung ("Tabulariumsmoti v“, "Theatermotiv“, "Kolosseumsmotiv" ): Kombination Pfeilerarkade + vorgeblendete Säulenkolonnade
21 Superposition: von Stockwerk zu Stockwerk wechselnde Ordnungen, toskanisch (dann dorisch) dann ionisch dann korinthisch (dann komposit)
5
römisches Reich im 4.Jh.
      Ausbreitung des Christentums
-       Reisen des Paulus
-       konstantinisch
Frühchristliche Basilika: mehrschiffig, Langhaus, Apsis auf  Tribunal, Obergarden, Trennung der Schiffe durch Säulenstellungen, Empore, Gewölbe, Denkmal, Portale (evtl. Anlagenkern)  (siehe Antike Forumsbasilika), Altar normalerweise im Osten, Vertiefungen für Seitenaltäre, Kapellenräume, verstärkt aufgelöste, rhythmisierte Wände (Ädikulen), 14 Tropaion (Symbol für Umkehr des Feindes)
      1 (Hochaltar-)Ziborium: Aufbau über dem Altar
      2 Spolien:  wiederverwendetes Baumaterial
      3 Atrium: Vorhof
      3 Peristyl: zentraler nach oben offener Raum, ähnlich dem Kreuzgang (siehe Antike)
      Ostung/Westung: Basiliken anfangs wie antike Tempel nach Westen ausgerichtet, dann nach Osten
      6 Querhaus (= Querschiff, Transept)
      5 Vierung: Mitte von Quer- und Langhaus
      Grabanlage/Grabkeller/8 Krypta/Gruft: Räumlichkeit zur Bestattung
       gedrehte (“salomonische”) Säule
      Triumphbogen: hier: Chorbogen, abschließende Mauer v. Hochaltar, Trennung von Chorraum und Langhaus, verziert mit Mosaiken (siehe Antike)
      7 opus sectile: Materialmosaik an Boden und Wänden
      9 Zentralbau:  griechischer Tholos, römischer Rundtempel (siehe Antike), frühchristliche Rotunde (als Teil der Anlage/der Basilika selbst (mit Langhaus kombiniert, /17 Baptisterium (Taufkapelle)/Rundhalle + Vorhalle), kreisförmiger Grundriss/Achteck etc., alles liegt um einen zentralen Punkt/Fokus auf Apsis, Kernraum + Umgang (evtl. weitere Formen in Kreis eingeschrieben mit Kapellenräumen (11  griechisches Kreuz (12 im Gegensatz zu lateinischem Kreuz), Blütenblätter), evtl. zweitstöckig, evtl.  Kuppel, Untermauerung des Menschen als Teil des Gottesdienst
      10 Umgang/Umgangsbasilika: Umgang führt um Mittelschiffschluss, Verlängerung des Seitenschiffs, halbrund geschlossen statt abgesetzte Apsis, Enkora (zweiten Stockwerk) evtl.
      10: Tambour, Kuppel: (siehe Antike)
      13 Narthex: schmale, eingeschlossene Vorhalle am Haupteingang
      12 Sanktuarium: Raum um Hochaltar, heiliger Raum
      Pendentif: (siehe Antike)
6
Reich des Karl des Großen (reg. 768 – 814, ab 800 als Kaiser)
Torhalle: mit opus sectile (siehe frühchristliche Basilika)
Frühmittelalterliche + romanische Basilika: mehrschiffige (fünfschiffig), Arkade, Apsis , Kassettendecke, Kreuzgratgewölbe (siehe Antike), Spolien, Hochaltar (Osten), Seitenaltäre, Krypta, Sanktuarium,  Zubauten (siehe Frühchristentum), evtl. vergrößertes Ostquerhaus, Säulen + Pfeiler
      4 + 5 Chor/Presbyterium:  Doppelchoranlage (Ost- + Westchor), unterschiedlich betont abgegrenzter Raum um Altarraum (Sanktuarium), evtl. Krypta darunter, nur für Klerus zugänglich
      7 Ambo: Lesepult, erhöht
      8 Chorschranken: abtrennende Mauer zwischen Chor + Langhaus, Brüstung, hindurchsehbar
      Klosterkirche
      Pfalzkirche/-kapelle
      Stiftskirche
      1 Emporenbasilika, Empore:  Seitenschiffe mit Emporen statt röm. Bilderreihe (zweistöckiger Umgang) + Arkaden , auch schon in Antike, (siehe Antike)
Karolinigische Basilika:
      Zentralbau: (siehe Frühchristentum),  evtl. zweistöckiger Umgang (Emporen), Schalen
Ottonische Basilika: abgetrenntes Querhaus, Westquerhaus, Langhaus evtl. als ein Element von vielen, Türme (evtl. zahlreich für militärische Zwecke + Glocken + Repräsentation), Betongehäuse, Systematisierung, auch Kuppelbasilika + Kreuzkuppelbasilika
      2 Stützenwechsel (“rheinisch” und “sächsisch”): rheinisch mit Pfeiler + Säule abwechselnd, sächsisch mit zwei Säulen und einem Pfeiler, neue Rhythmisierung
      3 ausgeschiedene Vierung: abgegrenzt durch Bögen etc.
      6 Hallenkrypta: Krypta, Gruft (siehe Frühchristentum)
Salische Basilka: auch Dreikonchenanlagen (Zentralbau der einfachen Chor ersetzt mit Grundrissform mit 3 halbrunden gleichgroßen Apsiden, die eine Kleeblattform um ein eingeschriebenes Quadrat ergeben)
      11 Würfelkapitell: würfelförmiger Abschluss mit abgerundeten Ecken
      12 gebundenes System: Systematisierung, exaktes Verhältnis der Schiffe, Einheit Joch, Grundeinheit Quadrat, Zusammenschluss der Einzelteile
      12 Dienst: Halbsäulen, evtl. En délit, Speyrische Kolossalordnung (Kombination von Halbsäulen + Mauerpfeilern sowie Jochen + Halbjochen (vertikaler Zusammenschluss (umschließen Fenster , Säulen etc.) + horizontale Gliederung), bei Arkaden des Seitenschiffes + Krypta (erinnert an antike Säulenbogenstellung (Säulenkollonade + Pfeilerarkade)als neue vertikale Gliederung (Vertikalisierung als Vorbild für gotischen Wandaufriss)
      Kreuzgratgewölbe: ganz überwölbtes Langhaus/Großbau/Krypta, durch Gurtbögen in quadratische Einheiten unterteilt
      13 Lisene: leicht hervortretende vertikale Verstärkung der Außenmauer
      14 Rundbogenfries: kleine Bögen als horizontales Element, deren Abschlüsse meist auf kleinen Konsolen aufliegen an der Außenfassade (oft in Kombination mit Lisenen)
      15 Zwerggalerie: zierende offene Arkaden unter den Dach
      16 Traufe: hier rinnt das Regenwasser ab  (meist in die Dachrinne hinunter), am Dach
      17 Westwerk: dominante Westfassade, großzügiger Westchor, erweitertes Portal, Türme (auch im O)
Frühe Gotik
      9 Lettner: Weiterentwicklung von Chorschranken, hohe Mauer, oben Lesungen, verhindert Einblick der Laien in Chor
      10 Laienaltar: Altar für Laien vor dem Lettner
7
12./13.Jh./14.Jh./15.Jh.
Gotischer Sakralbau: facettenreiche Ostansichten, Innenraum ähnlich zu salischen, Gewölbe
      1 Kuppelbasilika: (siehe Romanik)
      2 Kreuzkuppelbasilika: Grundriss = Kreuzform, Kuppeln (siehe Romanik)
Gotischer Innenraum
      Sanktuarium: (siehe Frühchristentum)
      Umgang: (siehe Frühchristentum)
      3 Kranzkapelle:  kranzförmig um Chor/Chorumgang
      Chor: (siehe Romanik)
      4 Pfeiler, Bündelpfeiler, Bündelsäule:   (siehe Antike), Pfeiler/Säule  mit vorgesetzten Säulen verschiedener Ausführungen
      5 Schaftring: plastisch hervortretend um Säulenschaft
      Dienst: (siehe Romanik)
      Kreuzrippengewölbe (vgl. Kreuzgratgewölbe):
-       6b Diagonalrippen: aufwändige Form des Kreuzgewölbes, dekorativ ausgearbeitete Grate, die Schubkräfte auf Pfeiler ableiten
-        6c Gurtrippen (gliedernd)
-       6d Schlussstein (Punkt an dem sich Grate schneiden)
      Triforium: Gang zwischen Arkaden (Erdgeschoß) + Obergarden, geöffnet zum Mittelschiff
      Galerie: (siehe Antike)
      22 Netzgewölbe: sich vielfach überkreuzende Gewölberippen wie Fäden eines Netzes
      21 Sternengewölbe: nochmals unterteilte Gewölbekappen, mehr Rippen, Sternenform
      15 Dreistrahlgewölbe: 3 Kappen + 3 Grate/Rippen, dreieckige Gewölbefelder
      Hallenchor
Gotische Fassade: aufwendige Westfassade
      8c Maßwerk: filigrane Steingestaltung vor Fenstern/Flächen
      Lanzette: langgestrecktes Rechteck mit Spitzbogen
      8d Sechspass: halbrunde , blütenartige Zierform des Maßwerks
      8d Vielpass:  halbrunde , blütenartige Zierform des Maßwerks
      8b Rosenfenster, 8a Radfenster: Weiterentwicklung des Radfensters, durch Holz/Stein speichenartig unterteilt
      9a Strebewerk:  Ableitung des Gewölbeschubs + der Windlast von Mittelschiff über…
-       10c Strebebogen: auf…
-       10b Strebepfeiler: gekrönt von …
-       10a Fiale: spitzes Türmchen mit ….
-       10b Krabbe: dekorative in Stein gemeißelte Blätter
-       10c Kreuzblume:  kreuzförmig von der Seite, an der Spitze der Fiale
      11 Wimperg: giebelartige Bekrönung, spitz, über Portalen + Fenstern
      12 Gewände: schräge seitliche Portalbegrenzung
      13 Archivolte: (siehe Antike)
      14 Tympanon: (siehe Antike), reliefartig geschmücktes Giebelfeld
8
      1 Vorromanik: in Baukunst jener Zeitabschnitt, indem Antikes aufgegriffen und Romanisches vorweggenommen wird
      2 Romanik: mittelalterliche Epoche zwischen Vorromanik + Gotik
      3 Gotik: Epoche zwischen Romanik + Renaissance
      Goten und „Gotik“: „gotico“= „fremdartig, barbarisch“, eingesetzt ab der Renaissance anstatt „french style, Diskriminierung mittelalterlicher gegenüber Antiker und frühmittelalterlicher/romanischer Baukunst
Mittelalterlicher Profanbau
      4 Pfalz/palatium: Stützpunkt des reisenden Königs/seltener des Bischofs
-       5 Aula: Versammlungsaal
-       Pfalzkirche
-       Atrium
-       Verbindungsgang
-       Querbau
-       Nördlicher + südlicher Annexbau
      6 Ringmauer/Mauerring: Burg umgebend
-       7 Kurtine: Wall/Mauer zw. Zwei Basteien (hervorspringender Festungswall)
-       8 Wehrgang: hinter Mauer/auf Turm, Verteidigung
-       8 Zinne: auf Brustwehr, zum Schutz, auch im Sakralbau
-       9 Schießscharte: Unterbrechung der Befestigungsmauer durch schmale Öffnungen
-       12 Torhaus/Torbau: eigenes Gebäude/Teil eines Gebäudekomplexes, repräsentativ
-       13 Bergfried: höchster Turm einer mittelalterlichen Burg
-       13 Donjon/Keep: bewohnter höchster Turm einer Burg
-       14 Wehrplatte: Verteidigungsplattform auf Turm/Tor/Wehrerker, umgeben mit von Brustwehr + evtl. Zinnen
-       24 Zwinger: offenes Areal zw. Wehrmauern zur Verteidigung, niedrigere Mauer, Eindringling wird eingekesselt
-       25 Torturm: über/neben der Choranlage
-       Wehrturm
-       Treppengiebel: treppenförmige Giebelform
      Typen
-       15 Höhenburg: auf natürlicher Anhöhe
-       16 Niederburg: Flachland/Talsohle
-       17 Wasserburg:  allseits von künstlichem Wassergraben/natürlichen Gewässer umgeben
-       10 Wassergraben: künstliches Gewässer
-       11 Zugbrücke: bewegliche Brücke
      Appartement: mehrstöckig aufgeteilt, Kapelle + Säle + Schlafkammer + Audienzkammer
      19 Erker: überdachter geschlossener Fassadenvorbau
      20 Schlingrippengewölbe/Bogenrippengewölbe: gebogene verschlungene Rippen in blumenähnlicher Form, spätgotische Gewölbeform
      21 Sternengewölbe: (siehe Gotik)
      22 Netzgewölbe: (siehe Gotik)
      23 Skelettbauweise: tragender Rohbau wird mit Fassade umhüllt
      27 Laube:  ähnlich zu Loggia (sehe Antike), eher zur Erschließung als zum Aufenthalt, oft mehrerer Gebäude verbindend
      28 Kielbogen: Bogen mit Schweifkanten
      29 Blendmaßwerk: Maßwerk (siehe Gotik) auf geschlossener Fläche
9
1“Karolingische Renaissance”
2„Romanik“: in der Neuzeit positiv aufgenommen
3„Gotik“: galt als barbarisch( Chaos der gotischen Form), bleibt trotzdem auch nach 1400 eine gültige  Formensprache (Basilika Grundriss, Maßwerk, Blendmaßwerk, Strebepfeiler + -bögen, gedrehte Säulen aus gotischem Sakralbau, Grundriss, Kern des Gebäudes)
4„Spätgotik“: Formensprache neigt sich in der Neuzeit dem Ende zu, wird in manchen Städten  jedoch aktiv weiterentwickelt + mit antiken/italienischen Zitaten kombiniert (massives direkt auf Arkaden aufliegendes Gebälk, in Mauer integriertes Kapitell als Konsole ohne Schaft, fallendes dekoratives Architrav, gotischer Kern + antiker Rahmen (besonders zu Beginn der Renaissance))
5„Renaissance“: ist als Begriff ein nachträgliches Etikett, das auf die Widergeburt der Antike hindeutet, von  Wasari (verwendet Renaissance (Erfüllung)+ Gotik (Mittelalter als Zeit des Verfalls (Goteneinfall ins Weströmische Reich))), gotische + innovative + antike (flache Kassettendecke (Vertikalisierung kann auf Obergarden + Arkaden beschränkt werden) Darstellungsarten, schlichte schmucklose Fassade, antikisierende Formensprache soll auf Wissen über Antike hinweisen und bewusst eingesetzt werden (Gegensatz zur Gotik), alles vereinende Verhältnisse, die einem gemeinsamen maß entsprechen, Superposition ( hierarchischen Ordnung),Wandmalerei ist bedeutend, Tempel- Ehrenbogen -Fassade (Portikus mit Pilastern statt Säulen + Triumphbogen kombiniert), Vertikale Ordnung mit Tür + Nische + Öffnung, Architekturtheorie der frühen Neuzeit übersteigt die des Mittelalters in ihrer Regelung + Vokabular + Umfang + Ordnung etc., Material war fragmentarisch und aus heutiger wissenschaftlicher Sicht sehr beschränkt, also machte man Fehler beim Zitieren ( im 18. Jahrhundert entstanden authentische dorische Tempel (Säulen mit  Schwellungen (ohne  Basen +  Piedestale)
6 Schlingrippengewölbe/Schwingbogengewölbe: auf gerade Linien wird vollkommen verzichtet, die Rippen verschwinden unterschiedlich in den Diensten (siehe Gotik)
Blendmaßwerk: (siehe Mittelalter)
Loggia: direkt in Gebäude integriert, kann mit gotischen Elementen kombiniert (Bündelsäule) oder eine reine antike Nachahmung sein  (siehe Antike) , Säulenbogenstellung wird in der Renaissance umgedreht zu Säulenarkade + Pfeilerkolonnade
Portikus: vorgesetzt
7 Tondo: kreisrunder Rahmen mit Fresken, typisch für neuzeitliche Fassaden
Sakristei:  abgesonderter Raum, in der Nähe eines wichtigen Altars, Bücher Aufbewahrung + Vorbereitung für Messe + Grablege, Altar
8 Pendentif: 3-eckiges Bauelement am Übergang zur Kuppel (siehe Antike), Kuppel (in der Spätgotik wenig eingesetzt) kommt in der Neuzeit vermehrt zum Einsatz (oft Pendentifkuppeln)
9 Okulus: runde Öffnung
10 Saalkirche: in Neuzeit statt Basilika erbaut (+ monumentalem Tonnengewölbe + Kapellen + Querhaus)
11 Wandpfeilerkirche:   die Strebepfeiler werden in den Innenraum versetzt, mehr Mauerflächen,  Anreihungen von Tonnengewölben in den Seitenräumen
rhythmische Travée: aufwendige Gliederung +  zusätzliche Rhythmisierung der Seitenschiffe durch breitere + engere Jochen (dazwischen sind Kapellenzugänge)
Tetrastylos (vgl. Hexastylos, Oktastylos, Polystylos): (siehe Antike)
Piedestal: unter Säulenbasis, sockelähnlich
12 Modul: Verhältnis der Säulenhöhe zum Durchmesser
13 Tänia: (siehe Antike)
14 Echinus, Abakus: (siehe Antike)
15 Metope: (siehe Antike)
16 Guttae:  tropfenähnlich hängend an Regula und Mutuli des dorischen Gebälks (siehe Antike) 17 Triglyphe: (siehe Antike)
10
Barock: (siehe Überblickstabelle Basilika)
      4 Pavillon, Eckpavillon: barocker Profanbau (speziell im  Schlossbau französischer Prägung),  innerhalb eines mehrteiligen Gebäudes deutlich hervorgehobener Baukörper, eigene Bedachung
“Klassizismus” und “Historismus”: (siehe Überblickstabelle Basilika)
1 „ Epoche der Säulenordnungen”: (siehe Renaissance)
2 „Vitruvianisches Zeitalter” (M. v. Engelberg): (siehe Pflichtlektüre Vitruv)
      Manierismus: (siehe Überblickstabelle Basilika)
      3 Rustika / Rustizierung: Rustika (Bossenwerk) + rustiziertes Sichtmauerwerk unterscheiden sich in den Stirnflächen der Steine des Mauerwerk, Rustika mit  grob behauenen Stirnflächen (täuschen fast unbearbeiteten Zustand vor), rustiziertes Mauerwerk mit mehr oder minder flachen Stirnflächen (deutlich erkennbare Bearbeitung)
      5 Stichkannen: Gestaltung der Obergarden
      6 “reliefierte Kirchenfront” (Hermann Schlimme):Wandgebundenheit, Wand als Grundelement + Ausgangspunk, tragende Funktion dieser wird verdeutlicht durch Differenzierung in stützende + füllende Elemente (gliedernden Elemente = Wand, Stütze/ Öffnung Sockel, Tympanon), Wand + Gliederungssystem = planansichtiger zweidimensionaler Architekturzusammenhang (Relief) 
-       7 Alveolensäule
-       8 Mauersäule
-       9 Halbalveolensäule
-       10 Kolossalordnung
-       11 Thermenfenster: ein großes, halbkreisförmiges Fenster in der Regel mit zwei vertikalen Unterteilungen
-       12 Monopteros. runder Säulenbau  antiker Tempel neuzeitliches Ziergebäude
-       13 Tholos: altgriechischer Rundbau, der von Säulen umgeben ist
-       14 Kreuzkuppelkirche: byzantinischer Kirchentyp, der das griechische Kreuz als Grundriss für den Bau der Kirche nimmt und über dessen Mittelquadrat eine Kuppel errichtet ist
11
1 Burg: mittelalterlich, nicht symmetrisch,
3 Residenz: jede Art des Wohn- und Regierungssitz
4 Palast: städtischer Herrschaftssitz (Winter)
Villa: röm. Landsitz, Idealisierung d. Landlebens (griech. in der Stadt)
·        5 Villa suburbana / rustica: keine antiken Vorbilder erhalten, Neuentdeckung in der Renaissance, neuzeitliche Orientierung an röm. Tempelanlagen für Fassadengestaltung,  nahe Stadt (Sommersitz)/landwirtschaftliche Funktionen (Landgut)
·        6 Piano nobile/Beletage: erhobenes Hauptgeschoß
·        7 Vestibül: repräsentative Eingangshalle
·        8 Saal: Hauptraum
Klassizismus:
·        Palladianismus: Teilströmung des Klassizismus, die Palladio zum Vorbild hat
2 Schloss: nicht im Stadtzentrum (Landsitz),umgebungsprägend, symmetrisch, wehrtechnisch funktionslos, Neudeutung d. Villa, Form der Residenz, v.a. im Sommer Hauptsitz, meist ausgebautes +erweitertes Jagdschloss
·        Anlage
-       9 Lusthaus/Lustschloss/Maison de plaisance: unbefestigt, Entspannung der Adeligen, Teil einer größeren Anlage
-       9 Allee: kann als Dreistrahl gestaltet sein
-       13 Marstall: Stahlbau
-       10 Ehrenhof/Cour d’honneur: barocker Vorhof, nach außen hin geöffnet, repräsentativ, Empfänge, Zeremonien, Teil der hierarchisch abgestuften Höfe
-       14 Cour royale: Ort für Empfänge + diplomatische Zwecke, zw. 10 + 15
-       15 Cour de marbre: Hof, direkt an Eingang angrenzend
·        Fassade
-       12 Parterre
-       24 Risalit
-       26 Pavillon: (siehe Mittelalter)
-       27 Mansarddach
-       23 Altan: offene auf Stützen/ Mauern ruhende Plattform eines Obergeschosses/ Gebäudes
·        11 Corps de logis
-       23 Galerie: Verbindungselement zw. Wohnungen, wichtiger Raum (im Mittelalter ein Nebenraum), Spiegelgalerie, einseitige Fensterreihe
-       24 Balkon
-       25 Herme: Säule mit Kopf + Schulter
·        16 Appartement
-       17 Vorzimmer
-       18 Audienzzimmer
-       19 Schlafzimmer
-        20 Kabinett
-       21 Salon
·        22 Enfilade: lange Folge von Räumen
·        Treppen
-       gerader Lauf
-       gekurvter/kurvierter/geschwungener Lauf
-       Rundbogentreppe
-       Wendeltreppe/Wendelstein
-       Zwischenpodest
-       Eckpodest
-       Wendepodest
-       Parallele Treppenläufe
-       Gegenläufig-symmetrische Treppenläufe
-       Treppenlauf in Gabelform
-       Freitreppe


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