Arbeit Askese


Askese als kulturelle Praxis
Frühchristliche Askese und freiwilliger Verzicht im Vergleich
August 2
2017
Food Stories - Food Studies                                              Universität Wien - Europäische Ethnologie                                       Lehrende: Dr. Margaretha Schweiger-Wilhelm                                                                                                                                                                                                          

Marie Imma Hummer [01616508]




 

Inhalt

 



 



Einleitung


„[Askese ist ein] ambivalente[s] Wechselspiel zwischen Selbstaufgabe und Selbstermächtigung, […] die Dynamik von Mangel und Fülle, Enthaltsamkeit und Exzess […]. […] [Die] Selbstbeschränkung kann als Selbstermächtigung verstanden werden, die zum Exzess wird. Diese ‚Überbietungslogik‘ verdeutlicht […], dass Askese ein Grenzphänomen ist, das zugleich Grenzen infrage stellt. […] Askese und Ekstase [sind] keine Gegensätze […] Maßhalten [kann] in Maßlosigkeit umschlagen[…].“[1]

Ziel der Arbeit ist, Parallelen in der Thematik der Askese aufzuzeigen.

Zu Beginn wird ‚Askese‘ definiert, um dann in Antike, Frühchristentum und Gegenwart (in Form des freiwilligen Verzichts bzw. des Minimalismus) genauer behandelt zu werden.

Das zweite Kapitel umfasst die Gegenüberstellung frühchristlichen Fastens und freiwilligen Verzichts. Deren Parallelen und Differenzen werden zu Beginn anhand der Körper-Geist-Beziehung aufgezeigt. Dies dient vor allem dazu, vertiefenden Einblick in beide Formen zu geben.

Anschließend werden die Gründe für einen asketischen Lebenswandel untersucht. Hier fällt auf, dass die Zielsetzungen des frühchristlichen Fasten und des freiwilligen Verzichts neben Parallelen auch essentielle Unterschiede aufweisen.

Als besonders interessant erweist sich, dass der freiwillige Verzicht sowohl dem Wunsch der Abgrenzung als auch jenem nach gesellschaftlicher Akzeptanz gerecht werden kann. Mit dieser Thematik befassen sich zwei Unterkapiteln. Jenes zum Thema der Akzeptanz ist in drei Abschnitte gegliedert. Es beinhaltet  neben der genaueren Auseinandersetzung der gesellschaftlichen Akzeptanz gegenüber Ernährungsaskese, die Behandlung der über reine Akzeptanz hinausgehenden Anerkennung.

Nachdem ein kurzes Resümee über die Parallelen frühchristlichen Fastens und freiwilligen Verzichts den Vergleich abschließt, folgt im Sinne der Beschäftigung mit wenig beachteten Parallelen die Abhandlung der Ähnlichkeiten des Konsums und der Askese in den Zielsetzungen.

Als letztes wird begründet, weshalb die Askese in Form des modernen Minimalismus, immer mehr Menschen als  Ersatzreligion dient, bevor die Conclusio die Arbeit abschließt.

‚Freiwilliger Verzicht‘ und ‚Minimalismus‘ werden in der folgenden Abhandlung synonym für einander eingesetzt. Aufgrund des vorgegebenen Umfangs der Arbeit kann auf andere gegenwärtige Formen der Askese sowie auf die Mahlzeit als soziale Praxis nicht eingegangen werden.

 



1. Begrifflichkeiten


1.1 Askese als soziale Praxis


Im asketischen Transformationsprozess, der von einem „wiederholte[n] und zielgerichtete[n] Verhalten zur Perfektionierung – „Formung, Disziplinierung und Zurichtung“ – von Geist und Körper[2] – geprägt ist, entwirft und positioniert sich das Individuum selbst über, so Gabriele Sorgo, „hierarchische und ausschließende Beziehungen zwischen Körper und Bewusstsein“ und erlangt einen vergrößerten „Handlungsspielraum“.[3]

Askese setzt eine durch verbindende Regeln strukturierte Gemeinschaft voraus. Doch ist asketische Selbstbeschränkung auch eine Notwendigkeit der Gemeinschaftsbildung und -erhaltung, besteht als „tragendes Element verfestigter Sozialstrukturen“ nicht zugunsten der Selbstbehauptung des Einzelnen. So erweist sich bereits in der Spätantike die frühchristliche Askese in verweltlichter Form als wichtiger Aspekt der Konstitution der frühen christlich geprägten politischen Gemeinschaften als ein „politisch wirksames Modell sozialer Organisationsformen“.[4]

Ethnologisch betrachtet ist die Askese Voraussetzung und Bestandteil der Kultur.[5] Nach Sigmund Freuds „Sublimierungsthese“ begründen Verzicht und Aufschub die Kultur. In Arnold van Genneps und Victor Turners Überlegungen zu „Schwellensituation[en]“ wird die asketische Praxis als Teil von „Initiationsriten und performativen Ritualen“ verstanden. Das Individuum erhält eine neue Identität und, handelt es sich um einen ernährungsasketischen Prozess, eine veränderte körperliche Erscheinung.[6]

1.2 Askese-Konzepte


      die antike ‚askesis‘
      die christliche Askese
      die säkularen auf Tugend-, Sittlichkeits- und Leistungsidealen beruhenden asketischen Formen
      die gesundheitsgefährdenden Formen
      der freiwillige Verzicht (Minimalismus) als ethisch begründete Gegenposition zur Überflussgesellschaft
      die Methoden der körperlichen Züchtigung als Mittel zur Anpassung an Schönheitsideale

1.3 Askese in der Antike


Das griechische Wort „askesis“, das ursprünglich „technisch oder künstlerisch verfertigen, bearbeiten, schmücken“ bedeutet, beschreibt ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. die Praxis körperlicher und vor allem geistiger Optimierung.[7] Griechischen Philosophen zufolge sollen die Tugenden, die durch die Übungspraxis, ausgeführt von männlichen sozial-privilegierten Individuen, erlangt werden, durch den „wohlerzogene[n] und beherrschte[n] Körper“ visualisiert werden.[8]

Die christliche Interpretation der Askese als Form des Verzichts und der Enthaltsamkeit wird im 1. Jahrhundert v. Chr. relevanter.[9]

1.4 Askese als ‚Kampfdisziplin für alle‘ im Frühchristentum


Im Frühchristentum wird die antike Bezeichnung „askesis“ anfangs noch ausschließlich für die Benennung „ Märtyrer und […] religiöse[r] Virtuosen“ genutzt, jedoch weiterführend, im Gegensatz zur antiken Form, die eine Lebensweise gutsituierter Männer ist, jenen empfohlen, die sich „einer streng christlichen Lebensweise unterw[e]rfen“, unabhängig von Geschlecht und sozialer Position.[10]  Die Asketen werden von Paulus in seinem Brief an die Korinther[11] mit „Athleten, die den Siegerkranz erwerben woll[t]en“ verglichen[12]. Er beschreibt die Askese als „Kampfdisziplin“ in einer „geistigen Arena“, den Verzichtenden als „Wettkämpfer, der in Oylmpia den Sieg erringen will“.[13]

1.5 Freiwilliger Verzicht (voluntary simplicity)/Minimalismus


Die Askese als „postmoderner Habitus einer individualisierten Lifestyle Avantgarde“[14] beschreibt u.a. „voluntary simplicity“. Freiwilliger Verzicht bzw. Minimalismus  ist „ein gut untersuchter Trend in vielen wohlhabenden Gesellschaften“, der auch nur in jenen möglich ist und besonders in den höheren Bildungsschichten Anhänger findet.[15]

Maile Brozska beschreibt Minimalismus folgendermaßen:
 „Der Begriff [Minimalismus] kommt aus der Architektur und steht dort für eine klare Formsprache. Als Lebensphilosophie ist Minimalismus weniger eindeutig und umfasst totale Konsumverweigerer, aber auch Menschen, die ihren Konsum regelmäßig hinterfragen. Zu viel Eigentum empfinden sie als Belastung.“[16]
Die wirtschaftliche Situation setzt viele Gruppierungen gegen Kapitalismus, Ausbeutung der Ressourcen und Konsum in Bewegung. Auch die Häufung psychischer Belastungserscheinungen durch Überforderung in der Arbeit, wie Burn-Out, Bore-Out und Stress macht mehr und mehr Menschen auf ihrer persönlichen Lebensgestaltung aufmerksam und sie entschließen sich ‚bewusster‘, also gestützt auf neue Werthaltungen, zu leben.[17] 

Einige Minimalisten nehmen über das Internet Kontakt zu Gleichgesinnten auf, ihre Werte und Normen für ein ‚einfaches und schönes‘ Leben gelangen an die Öffentlichkeit. Zu diesen gehören neben geringeren Ausgaben für Materielles, Job- und Wohnungswechsel, reduziertem Besitz, Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und mehr Zeit für das Sozialleben auch ein gesünderes, ökologisches Leben,[18] und nicht zuletzt politisch und ethisch vertretbare Ernährung als wichtiger Aspekt der Selbstbeschränkung. Achtsamkeit und Einfachheit wird zum Modewort, auch in der Ernährungslehre.[19]

2. Vergleich: Parallelen und Unterschiede der frühchristlichen Askese und des freiwilligen Verzichts  

2.1 Körper und Gesundheit


Gabriele Sorgo unterstreicht zwar, dass „die Verbindung von Körper und Seele [in der frühchristlichen Askese] nicht weniger verhandelt [wird] als die Trennung“, doch ist der Prozess hin zum „Gleichgewicht“, insbesondere in den extremen Formen, bewusst schmerzlich gestaltet, die Beziehung zwischen Geist und Körper „problematisch“, die Zielsetzungen an physischen Grenzen orientiert.[20] So gesehen steht der freiwillige Verzicht mehr in der Tradition des antiken  Körperbewusstseins, da es um Gesundheit geht.[21] Dem gesundenden Körper, nicht zuletzt als Visualisierung der Psyche, und einem körperlich wohltuenden Prozess wird eine weitaus essentiellere Bedeutung zugeschrieben als im frühen Christentum. [22]

Spätantike Zeugnisse berichten jedoch auch von frühchristlichen Asketen, die nach „dem rechten Maß […] der Askese“ suchen. Es ist daher doch nicht klar zwischen der christlichen Askese in der Antike und dem freiwilligen Verzicht der Gegenwart, das Gesundheitsbewusstsein betreffend, zu unterscheiden. Schon früh gibt es Vertreter eines gesundheitlich unbedenklichen Fastens. Sie sind gegen den gesundheitsgefährdenden wenn nicht lebensbedrohlichen Aspekt der frühchristlichen Askese – ganz im Sinne der heutigen minimalistischen Enthaltsamkeit, die Achtsamkeit anstatt größtmöglichen Verzichts meint. [23] In diesem Sinne antwortet Altvater Poimen auf Abbas Josephs Frage nach korrektem Fasten, dass er möchte, „daß jeder, der ißt, täglich ein wenig ißt“. Er habe zwar selbst die Nahrungsaufnahme oft tagelang ganz eingestellt, doch sei der gemäßigte Akt des Fastens weitaus besser.[24]

Der frühchristliche Bischof Palladius beschreibt in seinem Buch „Historia Lausiaca“, das seine Erfahrungen als asketisch lebender Wüstenmönch behandelt, wie dem berufstätigen Christ die „Stimme der Vernunft“ helfen kann, die Zeiten, in denen er aufgrund von Anstrengung, für die sein Körper in richtiger Verfassung sein muss, nicht die Möglichkeit hat, asketisch in herkömmlich strenger Form zu leben, im Sinne seiner Religion zu gestalten: „Es ist nämlich besser, mit Vernunft Wein, als mit Hochmut Wasser zu trinken!“ Die Stimme werde für den hörbar, der durch das Fasten erlernt hat, seine „Begierden zu zügeln“. Man solle je nach Situation handeln. „Fasten wir in vernünftiger Weise mit Johannes […] und trinken wir in Weisheit Wein mit Jesus, wenn es unser Leib nötig hat!“[25] Palladius betrachtet Paulus Interpretation der Enthaltsamkeit als bedeutende Vorkehrung, um für den Wettkampf gerüstet zu sein, unter der Voraussetzung eines solchen Lebensstils und hebt somit die Bedeutung körperlichen Wohlbefindens hervor:

„Ist der Leib gesund, so enthält man sich all dessen, was ihn mästet; ist er aber krank, empfindet er Schmerz, und nimmt er Teil an Kummer und Not, so wird man dankbar gegen Gott Speise und Trank als Heilmittel gegen all das brauchen, was ihn quält, wird sich aber dessen enthalten, was der Seele schadet, nämlich des Zornes und Neides, des eitlen Wahns und Überdrusses, der üblen Nachrede und des falschen Argwohns.“[26]

In seiner Abhandlung zur Askese nimmt Palladius dem kompletten Verzicht auf Nahrung an Bedeutung, die achtsame Ernährung hervorhebend. Seiner Meinung nach ist christliches Verhalten, also Askese auf geistiger Ebene, auch ohne dauerhaften Nahrungsverzicht möglich. So schreibt Palladius, dass nicht Essen und Enthaltsamkeit selbst große Bedeutung innewohnt, „sondern de[m] Glaube[n], der sich durch die Liebe in den Werken zeigt“.[27] Auch im modernen freiwilligen Verzicht ist die Ernährung einer vieler identitätsstiftender Aspekte, jedoch nicht Bedingung bzw. Basis eines minimalistischen Lebenskonzepts.

Interessant an Palladius Auseinandersetzung mit den körperlichen Bedingungen, die Askese  erst ermöglichen, ist, dass die Voraussetzung  der Askese gerade heutzutage in Bezug auf den freiwilligen Verzicht ein wichtiger Untersuchungsaspekt ist. Physisches Wohlbefinden und materielle Mangellosigkeit sind grundlegende Voraussetzungen für die Attraktivität und die bewusste Entscheidung zur Ernährungsaskese. Steigt der Wohlstand, der Nahrungsüberfluss, sind die Grundvoraussetzungen menschlicher Existenz auf der Nahrungsebene dauerhaft geschaffen, steigt auch die Hinwendung zur Askese.

Doch erklärt die Bedingung des bewussten und freiwilligen asketischen Lebensstils nicht seinen Reiz.

2.2 Autonomie und soziale Abgrenzung


Johannes Klimakus, frühchristlicher Abt auf dem Sinai, misst der Autonomie des Geists gegenüber dem Körper bzw. dem Verzicht auf (übermäßige) Nahrungszufuhr hohe Bedeutung zu, wenn er in seinem Buch zum Fasten meint, dass die Seele eines ernährungsasketischen Menschen „ihre Überlegenheit über die Essgier“ zurückgewinnt, aufhört „Spielball unkontrollierbarer Begierden zu sein“ und zum „Steuermann“ wird, wobei „die Völlerei allen Reiz des Süßen“ verliert.[28]

Auch in der modernen Zeit soll einem Reiz widerstanden werden, dem Reiz des übermäßigen Angebots in der Konsumgesellschaft.[29] Auf diese Weise kann der Mensch ein Kontroll-[30] und Autonomiegefühl[31] zurückgewinnen, sich von Politikern, Produzenten, Wissenschaftlern und Ärzten weniger abhängig, sowie Vertretern anderer Lebensstile ‚überlegen‘ fühlen[32]. So kündigt auch der moderne Asket der Fülle den  „Kampf“[33] an, leistet „Widerstand“[34], um sich[35] und seine Umwelt[36] zu schützen[37].

Minimalismus ist also eine Abwendung von „Reizüberflutung und Konsumterror“[38]. Das Individuum stellt auf diese Weise der aktuellen Situation die eigenen Wertevorstellungen gegenüber[39] und durchbricht scheinbar durch weniger Konsumation mehrere Abhängigkeitsverhältnisse, wie zum Beispiel die Abhängigkeit des Individuums von seinem Besitz[40] und des geistigen und körperlichen Wohlbefindens von ungesunden Lebens- und Genussmitteln, Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln[41], sowie der täglichen Ernährung von Fertigprodukten[42]. Die Abhängigkeit des Konsumenten vom Produzent wird zumindest teilweise verringert. Auf die Durchbrechung der Abhängigkeiten wird gegen Ende der Arbeit nochmals in Form einer kurzen kritischen Betrachtung eingegangen.

Der Konsument erlebt sich also in vielerlei Hinsicht autonomer.[43] Dieser Prozess beinhaltet jedoch das Eingehen neuer Abhängigkeitsverhältnisse, vor allem jenes des sich erneut an den Meinungen anderer orientierenden Individuums zu Experten, ob es nun Blogger oder Wissenschaftler sind, denn trotzdem Askese in der heutigen Zeit oft mit ‚identitätsstiftender Individualisierung‘[44] ‚Autonomisierung‘[45] und sozialer Abgrenzung im Zusammenhang gebracht wird[46], ist sie eine soziale Praxis, die Zusammenschluss mit anderen[47] und Orientierung an anderen beinhaltet. Heutzutage, in Zeiten gesundheitlich-ernährungstechnischer Verunsicherung, da immer mehr Ernährungskonzepte an die Öffentlichkeit gelangen[48], sind diese anderen neben Ärzten und Forschern zunehmend Werbungen, Zeitschriften und Food- und Lifestyle Blogger. Dabei plädiert Palladius für das Vernehmen der „leise[n] Stimme im Inneren“, die einen führt, lässt man zu, sie zu hören, ohne „sich durch irgendjemanden irritieren zu lassen“. [49]

Dass die Abgrenzung nicht allein zum eigenen Körper hin geschieht, ist auch in der frühchristlichen Askese erkennbar. In der Spätantike spielt soziale Abgrenzung bereits eine bedeutende Rolle. Ernährungsaskese ist die Reaktion christlicher Wüstenmönche auf die Lebensart der „dekadenten“ Gesellschaft der Städte.[50] Amma Synkletika, eine Wüstenmutter, die zusammen mit anderen Wüstenmönchen, den extrem strikten Vorbildern der frühchristlichen Asketen, in den Wüsten Ägyptens lebt, meint hierzu, „die Üppigkeit der Weltleute“ soll dem christlichen Asketen nicht „als […] etwas Wertvolles“ attraktiv erscheinen, denn es handelt sich „nur um Lust“. Bei jenen habe die Kochkunst einen hohen Stellenwert, aber „Fasten und einfache Speisen“ machten einen „dem Überfluss ihrer Nahrung überlegen“.[51] 

Doch nicht alle Vertreter des Frühchristentums leben die extreme Form von Askese in der Wüste. Der frühe Christ als „moderne[s] Individuum“, der  die Askese „im Rahmen allgemein erfüllbarer Maßnahmen“ ausübt, ist zwar Teil einer Gesellschaft, schafft jedoch durch asketischer Lebensführung „innere Freiräume“.[52] Gerade jene, die sich in den Städten durch ihre christlichen Ideale abgrenzen, ohne ihren Körper derart herauszufordern wie die Wüstenmönche, sind mit den heutigen Asketen vergleichbar. Sogleich erkennt man die Parallele zu den auf fehlendes Wohlbefinden, Überangebot und Umweltverschmutzung reagierenden, asketisch  lebenden und essenden Menschen, die sich in immer zahlreicherer Gesellschaft befinden und ebenfalls die Einfachheit zum Ideal küren[53], auch in der Speisezubereitung.[54]

2.3 Körper und Geist als ‚ideale Einheit‘ durch Mäßigung


Fasten bringt in der frühchristlichen Vorstellung den Körper und Geist in die „Verfassung für den Kampf, den man auf dem Weg zu Vollendung des Lebens zu bestehen hat.“[55] Welcher Kampf wird in der heutigen Zeit ausgetragen? Ist es der Leistungs- und Konkurrenzkampf in der modernen Gesellschaft?

In dem frühchristlichen Reisebericht „Geschichte der Mönche in Ägypten“, wird nicht nur vom Wohlbefinden auf körperlicher Ebene der Wüstenmönche geschwärmt, sondern auch vom geistigen „Frohsein“.[56] „[D]er Kampf mit den größeren Lastern“, also Gefühlsregungen wie Zorn oder Habsucht kann, nach Paulus, gewonnen werden, wenn der Appetit unter Kontrolle gebracht wird und die „Kampfeskraft“ durch Enthaltsamkeit aktiviert wird.[57] Wer jedoch satt ist, „hungert nicht mehr […] nach geistiger Nahrung“, mahnt Amma Synkletika.[58] Die Askese ist ein „Training“, das den Körper „in ein ideales […] Gefäß des Geistes transformier[en]“ soll. Ziel ist die Überwindung der von anderen oder einem selbst bisher gesetzter, so wie physischer Grenzen.[59]

Die „Zweck[e]“ des grenzüberwindenden Trainings sind im Frühchristentum jenseitig[60], heute diesseitig bzw. im „irdischen Jenseits“, der Zukunft, verortet[61]. Es geht, neben oder gerade anhand der zuvor erwähnten Abgrenzung und Autonomisierung, um die Anerkennung und das Bestehen[62]  im Konkurrenz- und Leistungskampf der modernen „Wettbewerbsgesellschaft“[63] als ‚funktionierender Teil‘ derer.[64]

Asketische Lebensweise kann, wie bereits erwähnt, viele Lebensbereiche miteinschließen.
Der Verzicht auf übermäßigen Konsum führt zu einer Erhöhung der Zeit- und Energieressourcen, die man in Arbeit investieren kann, deren Ausführung zumeist einen gesellschaftlichen Nutzen hat. So wie in diesem Beispiel lässt sich die Anerkennung, die Verzicht entgegengebracht wird, in einigen Lebensbereichen nachvollziehen. Eine andere Schlussfolgerung wäre, dass wer weniger konsumiert auch mit hoher Wahrscheinlichkeit weniger wegwirft und somit die Umwelt schützt. Doch aufgrund welcher Assoziationen stößt Ernährungsaskese auf gesellschaftliche Anerkennung?

2.3.1 Mäßigung in der Ernährung als Voraussetzung gesellschaftlicher Anerkennung


Der frühchristliche Mönch Johannes Cassian stellt die „Gastrimargie“ an erste Stelle seines Katalogs der „Acht Laster“, wobei Gier und „Genusstrieb“, Essen über das Notwendige hinaus, gemeint ist.[65] Die Verachtung gegenüber Völlerei besteht bis heute für viele, zusammen mit der Verbindung zwischen einem gesund aussehenden, als schönen deklarierten, schlanken Körper und der Zuschreibung von Erfolg und Pflichterfüllung.[66] Vom Körper wird auf den Geist geschlossen, von Schönheit auf geistige Gesundheit, auf Leistungsvermögen und Erfolg.[67] So ist Schönheit „ein Wert, der in unserer Gesellschaft die persönliche Beziehung dazu hinaus das Ansehen in der Öffentlichkeit beeinflußt“.

Die gesellschaftliche Assoziation von Schlankheit und Schönheit bzw. Gesundheit gilt jedoch nicht von jeher ungebrochen und in allen Gemeinschaften. In der modernen Wohlstandsgesellschaft gelten schlanke Körper als schön. Herrscht hingegen Nahrungsknappheit ist „Korpulenz [als] ein Zeichen von Reichtum“ hoch angesehen, Enthaltsamkeit wird als tugendhaftes Verhalten uninteressant.[68]

„Korpulente Menschen werden [heutzutage] als willenlose Vielfraße […] angesehen. Es findet eine Stigmatisierung d[ieser] […] Menschen mit sozialer Diskriminierung statt.“[69], erklärt Gisela Gniech. Sie werden in manchen Berufen seltener eingestellt. Schlankheit hingegen zeugt für viele Menschen von einem starken Willen[70], merkt die Psychologin weiterführend an. Der Wille wird zusammen mit „Durchalte- und Leidensvermögen“  im asketischen Akt gezeigt.[71]

2.3.2 Die (Selbst-)Inszenierung des Verzichtenden


Manche frühchristlichen Asketen versammeln sich in Gemeinschaften, die ersten Klöster der christlichen Geschichte entstehen. Jedoch leben auch viele als „Einsiedler“, nützen die Einsamkeit als „Kraftquelle“. Die Wüstenväter in der ägyptischen Wüste fernab der Städte bilden den Anfang eines Fastenhypes, der schlussendlich bis ins Abendland vordringt. Ägypten bleibt die „Urzelle“, das Ideal und die dort lebenden Altväter sind Sensationen, Inspiration für schaulustige Bewunderer, die von überall her anreisen. Sie wollen Einblick in das Leben der ägyptischen Mönche erhalten, um „sich von der Unbedingtheit und Konsequenz ihres Streben nach Gott anfeuern zu lassen. Sie kommen, um die Strenge […] [dieser] wahre[n] Helden der Entsagung und Entbehrung“ mit eigenen Augen zu sehen. Die bereits erwähnte „Geschichte der Mönche in Ägypten“ beschreibt den asketischen Lebenswandel als den „Gipfel der Tugend“. Sie ist dem Altvater Apoll gewidmet, den die Reisegruppe, die nachträglich den Bericht verfasst, antrifft. Zur Nahrung genügt dem ‚Meister‘ des Verzichts „was gerade an Pflanzen aus der Erde aufschoß, er aß kein Brot, keine Hülsenfrüchte, auch keine Früchte von Bäumen“. [72]

Diese Faszination und Schaulust erinnert an die vielgelesenen Blogs und die Millionen Abonnenten der ‚Youtube-Stars‘, die durch Kochvideos, fotografische Aufnahmen und Erklärungen in ihre Ernährungsweise einweihen.[73] Die Zahl an Kochbüchern und Zeitschriften, die Einblick in die ‚Geheimnisse richtiger Diäten‘ geben, steigt stetig an.[74] Die Autoren dieser Bücher und Zeitschriften, sowie die Blogger und ‚Youtuber‘  sind, um sich eines Vergleichs Hubert Knoblauchs zu bedienen, „Athleten“, „Vorbild“ der Gesellschaft, die sie „zu einer kontrollierten Lebensform“ zu „erziehen“ beabsichtigen.[75]

Die Anerkennung ist verhängnisvoll, dies erkennen auch Anhänger des frühen Christentums. „Die größte Gefahr ist, dass das Fasten, statt aus dem Ego die Luft auszulassen, im Gegenteil es nur weiter aufbläht. So einer brüste sich dann, er faste […], gönne […]sich nur das Allernotwendigste – wie versessen drauf, die Strenge andere Asketen noch zu übertrumpfen.“, beschreibt Gertrude Sartory frühchristliche Bedenken. Man berichtet in der Spätantike nicht nur heldenhafte Anekdoten über asketische Mönche, sondern mahnt auch vor dem Ehrgeiz und den psychischen und körperlichen Folgen „strengere[r] Entbehrung, als leiblich und seelisch zuträglich“ ist.[76]

2.4 Parallelen zum Frühchristentum


Den Vergleich abschließend, lässt sich feststellen, dass eindeutige Parallelen zwischen dem freiwilligen Verzicht und dem frühchristlichen Fasten vorhanden sind. Heutzutage hat der Aspekt körperlichen Wohlbefindens Priorität gegenüber dem frühchristlichen Ideal der an die körperliche Grenze führenden Entsagung, welches bereits in der Spätantike infrage gestellt wird. Zudem ist die zweifache Bedeutung des Verzichts als Autonomisierung von der gegenwärtigen Gesellschaft durch einen asketischen Lebenswandel und als Mittel zur gesellschaftlichen Anerkennung beachtenswert.  

3. Parallelen zwischen Haben und Nicht-Haben/Essen und Verzicht



Imelda Abbt fasst die Ansicht zu Askese und Konsum der an Anorexia nervosa erkrankten Religionsphilosophin Simone Weil folgendermaßen zusammen:

„‘Essen‘ ist eine mögliche Grund-Einstellung des Lebens[,] […] [sowie] ‚Schauen‘. Eigentlich geht es um die Beziehung zum Besitz […]. Die Einstellung ‚Essen‘ ist […] von einer Begierde genährt, die alles […] zu einem ‚Besitz‘ machen möchte. ‚Essendes‘ Haben ist ein Einverleiben, das zur Überzeugung führt: Ich bin, was ich esse, ich bin, was ich habe. Der Lebensinhalt […] besteht darin, […] möglichst viel anzuhäufen, […] jemand, der in dieser Welt zählt, zu werden. […] [D]er Mensch versucht im Besitz […] seine Identität zu bewahren. […] ‚Essendes‘ Haben bedeutet festgelegt sein, nicht auf wirklich Neues hin offen zu sein. […] ‚Schauen‘ heißt Abstand halten. […] Ein großes Ich sieht sich im Zentrum. Es will essen […]. Das kleine Ich […] ist bereit […] sich zu ‚opfern‘.“[77]

Vieles für das große Ich, für den Habenden Geltende, ist jedoch auch auf die moderne Askese übertragbar, auf das Nicht-Haben, auf das ‚Schauen‘. Sie ist dem übertriebenen Konsum Zielsetzungen betreffend ähnlicher als man möglicherweise erwartet.

Sie kann, so Thomas Macho „in Zeiten der Überfülle wieder zu einer interessanten Leere werden, jedoch als Funktion des Konsums, als distinguiertes Verhalten jener, die sich mit dem Luxus des Verzichts als ästhetisches Stilmittel schmücken wollen.“ [78] „So gesehen, wäre auch diese konsumbedingte Askese oder gar der Konsumverzicht nur eine zusätzliche Variante, sich durch ein bestimmtes Konsumverhalten Persönlichkeit konstruieren zu wollen, sich von anderen mittels Identifikation mit Waren abzuheben“ [79], meint Siegfried Zepf. Erst recht ‚ist man, was man isst‘ bzw. was man eben nicht isst, bewahrt im Verzicht auf Besitz und Nahrung seine Identität.

Thomas Machos kritisiert die paradoxe moderne Ernährungsaskese: „Das Paradies des Konsums ist mittlerweile so reich, dass es auch den Verzicht, den Mangel und die Leere anzupreisen versteht. […] [D]ie Qualität [kann] von Lebensmitteln aus dem Fehlen irgendwelcher Elemente abgeleitet werden […]. Die Askese reüssiert als Funktion des Konsums.“[80] Askese wird vermarktet, „Seinsziele“ werden erst recht durch „Habemittel“ [81] erreicht.

3.1 Askese als ‚Ersatzreligion‘


„[D]er liebe Gott braucht uns nicht mehr mit ‚täglichem Brot‘ zu beschenken, sondern allenfalls mit cholesterinarmen Fetten und künstlichem Zucker. ‚Vater unser gib uns unsere täglichen Ballaststoffe‘“.[82]

 „[Die] Religion [kann] […] elementar […] für die soziale und moralische Integration sowie dauerhafte Stabilisierung von Identität“ sein. Carsten Wippermann behandelt zu Recht die Frage: „[Kann] Religion in Gesellschaften fortgeschrittener Modernisierung noch funktional für die Bildung und Reproduktion von Identität sein […]?“[83] Die Askese ist nicht nur Teil des religiösen Glaubens, sondern auch ein möglicher Ersatz für diesen.

Askese wird, nach Martina Kaller-Dietrich, „als Ritus der Konsumgesellschaft verstanden und als ein Ausdruck der Moderne.“[84]  Der Versorgungsstandard in der Wohlstandsgesellschaft ermöglicht erst die intensive Auseinandersetzung mit der ‚optimalen‘ Ernährungsweise. Die Voraussetzung dafür „nach Entzug zu streben“ ist ständige Fülle und gesicherte Verfügbarkeit von Nahrung, die ermöglicht, dass Menschen asketische Ideale verfolgen können[85], sowie eine Masse an Konsumenten, von denen man sich sozial abgrenzen kann.

Durch Abgrenzung lassen sich erst jene Aspekte erreichen, die weiter unten Erwähnung finden. Anhand dieser lässt sich die Frage, weshalb Askese und nicht Konsum immer öfter eine Art ‚Ersatzreligion‘ darstellt, beantworten. Der moderne Verzicht ist „ein Typus alternative Sinnstiftung“, schreibt auch Thomas Machos und fügt kritisch hinzu, „etwa in Gestalt pseudoasketischer Lebensweisheiten, die Verzicht und Enthaltsamkeit predigen.“[86]

3.1.1 Bedürfnissen, die durch Askese befriedigt werden


3.1.1.1 Sinn


Sinn wird u.a. empfunden, wenn das Individuum einer „wertvolle[n] und moralisch gerechtfertigte[n] Tätigkeit“ nachgeht. Dies geschieht zum Beispiel, indem er einen minimalistischen Lebensstil wählt. Immer weniger Menschen empfinden die Religion als sinnstiftend.[87]

„Persönlichkeitsentwicklung, [sowie] Identitäts[…][- und] Sinnsuche“ können mit einer spezifischen „Körperbehandlung“ einhergehen[88], zum Beispiel in Form der Ernährungsaskese als eine Teil des freiwilligen Verzichts.


Die Ernährungsmystifizierung ersetzt für manche funktional den Glauben. Früher gaben Besitz und Religion Sicherheit. Heute besteht „Verunsicherung in einer unglaublich komplex gewordenen Welt, in der man mit Informationen überflutet wird.“ Für ein ängstliches Individuum kann eine besonders gesunde Ernährungsweise zur Ersatzreligion werden. „Sie vermittelt Orientierung und Stabilität.“[89]

3.1.1.3 Autonomie/neue soziale Verbindungen


Es findet durch die Hinwendung zum Minimalismus „Typisierung zur Konstruktion von Zugehörigkeiten“ statt. Es handelt sich nicht bloß um „Distanzierung“, sondern auch um „Einheitsbildung“ und „Vereinheitlichung“. Nach Wippermann sind diese eigentlichen Gegensätze beide Notwendigkeiten der Identitätsbildung.[90]

3.1.1.4 Funktionieren/Akzeptanz


Das asketisch-minimalistische Individuum versucht, neben der Umwelt und seinen Werthaltungen,  sich selbst nicht nur vor psychischen und physischen Krankheiten, sondern, gesellschaftlich betrachtet, bestmöglich vor Kritik von außen am eigenen Körper und der eigenen Leistung abzusichern. Durch Leistungsfähigkeit und einen diese vermeintlich visualisierenden schlankeren Körper versucht es gesellschaftlichen Normen zu entsprechen.

Hier gilt nicht alleine, dass „körperliche Seinsziele“, die den Eindruck machen weniger „Habemittel [zu] erfordern“[91] auch akzeptiert werden, sondern, dass vom beleibten Körper auf den Verbrauch zu vieler Ressourcen und fehlende Disziplin geschlossen und dieser gegenüber schlankeren Staturen abgewertet wird. Mit letzterem gehen viele positive Merkmalszuschreibungen von außen einher.

3.1.1.5 soziale Abgrenzung/Identität/Individualität


 Die „Differenz zwischen […] den Individuen untereinander und zwischen Individuen und den abstrakten Gemeinschaften“[92] ist bedeutender Aspekt der Askese als Praxis sozialer Abgrenzung. Diese ist notwendig zur Identitätsbildung als Distanzierung“ im Sinne einer „auf Einmaligkeit zielende[n] Fähigkeit der Abgrenzung“ [93].Der Versuch, etwas Besonderes zu sein […] mag bei den modernen Fastentypen eine Rolle spielen“. [94] Es geht um eine „Rettung [des] Selbstbewußtseins “ durch „asketische Körperkontrolle“, der „Selbstachtung“, die „zwischen gelenktem Konsumglück, Spartrieb und Opferbereitschaft“ durch Verzicht erneuert werden soll. [95]

4. Conclusio


Die Askese nimmt in den beiden behandelten Konzepten als Prozess relativ unterschiedliche Formen an. Die verbesserte Beziehung zwischen Körper und Geist, Individuum und Gesellschaft und Menschheit und Umwelt, wofür Abgrenzung und Zusammenschluss in gleichem Maße essentiell scheinen, ist jedoch die Zielsetzung, die Askese im Frühchristentum und freiwilligen Verzicht verbinden.

Die heutige Konsumgesellschaft verursacht und zerstört zugleich das psychische und körperliche Wohlbefinden, ermöglicht und erfordert Askese. Askese ist ein Miteinander gegen den Produzenten und andere Konsumenten, aber auch ein Gegeneinander im Konkurrenzkampf der modernen Leistungsgesellschaft, von welcher der Einzelne Anerkennung erhalten möchte.  Sie zeugt von dem Wunsch nach identitätsstiftender Abgrenzung und jenem nach gesellschaftlicher Anerkennung.

Es ist ein Fehler das Nicht-Haben als kompletten Gegensatz zum Haben mit neuen Zielen zu verstehen. Es findet erst recht eine Identitätsbildung begründet auf Habemitteln statt.

Religion hat nicht mehr dieselbe Bedeutung wie früher und strenge Ernährungskonzepte und freiwilliger Verzicht bzw. Minimalismus können als sicherheitsgebende Ersatzreligionen zur Orientierung, Identitätsbildung und Sinnstiftung funktionieren.



Literaturverzeichnis




·        Imelda Abbt: Essen oder Schauen. In: Engadiner Kollegium [Hrsg.]: Die unersättliche Gesellschaft. Wieviel Konsum verträgt der Mensch? Freiburg im Br.; Wien [u.a.] 1992, S. 174 – 181.

·        Jens Förster: Was das Haben mit dem Sein macht. Die neue Psychologie von Konsum und Verzicht. München 2015.

·        Gisla Gniech: Essen und Psyche. Über Hunger und Sattheit, Genuß und Kultur. Berlin; Heidelberg 1995.

·        Martina Kaller Dietrich: Sinnlose Askese? Essen und Gegessen werden in  Mythos und Alltag Mexikos. Reziprozität und symbolischer Tausch in einem nicht-kapitalistischen Gesellschaftsgefüge. In: Sorgo 2002, S. 50 –  75.

·        Irmela Marei Krüger-Fürhoff, Tanja Nusser [Hrsg.]: Askese. Geschlecht und Geschichte der Selbstdisziplinierung. Bielefeld 2005.

·        Thomas Macho: Neue Askese? In: Sorgo 2002,  S. 139 – 153.

·        Getrude Sartory: In der Arena der Askese. Fasten im frühen Christentum. In: Uwe Schultz [Hrsg.]: Speisen, Schlemmen, Fasten. Eine Kulturgeschichte des Essens ; [nach einer Sendereihe des Hessischen Rundfunks]. 2. Auflage, Frankfurt am Main [u.a.] 1995, S. 71 – 82.

·        Wolfgang Schmidbauer: Weniger ist manchmal mehr. Zur Psychologie des Konsumverzichts. vollständig überarb. u. erw. Neuausgabe, Reinbek bei Hamburg 1992.

·        Gabriele Sorgo: Von der christlichen Askese zur Warenkultur. In: dies. [Hrsg.]: Askese und Konsum. Wien 2002, S. 76 – 121.

·        Carsten Wippermann: Religion, Identität und Lebensführung. Typische Konfigurationen in der fortgeschrittenen Moderne; Mit einer empirischen Analyse zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Opladen 1998.

Internetquellen


·        Maike Brzoska: Wenig ist genug. In: Zeit online, 31.3.2014, http://www.zeit.de/2014/13/minimalismus [Zugriff am 16.4.2017.]

·        Irene Prugger: "Die Medizin ist heute Religionsersatz". In: Wiener Zeitung, 1.4.2017, http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wz_reflexionen/zeitgenossen/883035_Die-Medizin-ist-heute-Religionsersatz.html [Zugriff am 16.4.2017].

·        Juliana Bilgic: Der Schönheitskult der Konsum- und Leistungsgesellschaft als pädagogisches Problem. Möglichkeiten für die pädagogische Arbeit. München 2005, http://www.grin.com/de/e-book/51864/der-schoenheitskult-der-konsum-und-leistungsgesellschaft-als-paedagogisches [Zugriff am 16.4.2017].











[1] Irmela Marei Krüger-Fürhoff, Tanja Nusser [Hrsg.]: Askese. Geschlecht und Geschichte der Selbstdisziplinierung. Bielefeld 2005, S. 11, Herv.i.o.
[2] Vgl. Krüger-Fürhoff, Tanja Nusser 2005, S. 13.
[3] Vgl. Gabriele Sorgo: Von der christlichen Askese zur Warenkultur. In: dies. [Hrsg.]: Askese und Konsum. Wien 2002, S. 76 – 121, S. 77.
[4] Vgl. ebd.  S. 76ff.
[5] Vgl. Krüger-Fürhoff/Nusser 2005, S. 13.
[6] Vgl. ebd. S. 10.
[7] Vgl. Krüger-Fürhoff/Nusser 2005, S. 11.
[8] Vgl. Sorgo 2002, S. 79.
[9] Vgl. Krüger-Fürhoff/Nusser 2005, S. 11.
[10] Vgl. Sorgo 2002, S. 79.
[11] Vgl. I. Kor. 9,24 – 27 zit. n. Getrude Sartory: In der Arena der Askese. Fasten im frühen Christentum. In: Uwe Schultz [Hrsg.]: Speisen, Schlemmen, Fasten. Eine Kulturgeschichte des Essens ; [nach einer Sendereihe des Hessischen Rundfunks]. 2. Auflage, Frankfurt am Main [u.a.] 1995, S. 71 – 82, S. 76.
[12] Vgl. Sorgo 2002, S. 79.
[13] Vgl. I. Kor. 9,24 – 27 zit. n. Schultz 1995, S. 76.
[14] Vgl. Sorgo 2002, S. 7.
[15] Vgl. Jens Förster: Was das Haben mit dem Sein macht. Die neue Psychologie von Konsum und Verzicht. München 2015, S. 106f.
[16] Maike Brzoska: Wenig ist genug. In: Zeit online, 31.3.2014, http://www.zeit.de/2014/13/minimalismus [Zugriff am 16.4.2017.], S. 1.
[17] Vgl. Förster 2015, S. 14f.
[18] Vgl. ebd. S. 106.
[19] Vgl. ebd. S. 14.
[20] Vgl. Sorgo 2002, S. 77.
[21] Vgl. Wolfgang Schmidbauer: Weniger ist manchmal mehr. Zur Psychologie des Konsumverzichts. vollständig überarb. u. erw. Neuausgabe, Reinbek bei Hamburg 1992, S. 144.
[22] Vgl. Sorgo 2002, S. 7.
[23] Vlg. Weisung der Väter. Apophthegmata Patrum, eingeleitet und übersetzt von Bonifaz Miller, Freiburg/Br. 1965, Nr. 605 zit. n. Schultz 1995, S. 80f.
[24] Vlg. ebd.
[25] Vgl. Palladius, Historica Lausiaca. Die frühen Heiligen in der Wüste, herausgegeben und aus dem Griechischen übertragen von Jaques Laager, Zürich 1987, S. 14ff. Schultz 1995, S. 81f.
[26] Ebd. S. 82.
[27] Vgl. ebd. S. 81f.
[28] Vgl. Johannes Klimakus, Die Leiter zum Paradiese. Scala paradisi, aus dem griechischen Urtext, Landshut 1834 (Unveränderter Nachdruck Heppenheim 1987), S. 259ff. zit. n. Schultz 1995, S. 79f.
[29] Vgl. Brzoska 2014.
[30] Vgl. Förster 2015, S. 154.
[31] Vgl. Schmidbauer 1992, S. 137.
[32] Vgl. Gießen 2016.
[33] Schultz 1995, S. 77.
[34] Sorgo 2002, S. 7.
[35] Vgl. Gießen 2016.
[36] Vgl. Brzoska 2014.
[37] Vgl. Schmidbauer 1992, S. 139.
[38] Krüger-Fürhoff/Nusser 2005, S. 9.
[39] Vgl. Brzoska 2014.
[40] Vgl. Schmidbauer 1992, S. 139.
[41] Vgl. ebd. S. 144.
[42] Vgl. Jähnichen 2017.
[43] Vgl. Schmidbauer 1992, S. 139.
[44] Vgl. ebd. S. 138.
[45] Vgl. ebd. S. 137.
[46] Vgl. Gießen 2016.
[47] Vgl. ebd.
[48] Vgl. ebd.
[49] Vgl. Palladius, Historia Lausiaca zit. n. Schultz 1995, S. 82.
[50] Vgl. Schultz 1995,  S. 71.
[51] Vgl. Weisung der Väter, Nr. 895 zit. n. Schultz 1995, S. 75.
[52] Vgl. Sorgo 2002, S. 80f.
[53] Vgl. Brzoska 2014.
[54] Vgl. Jähnichen 2017.
[55] Vgl. Schultz 1995, S. 76f.
[56]Vgl. Mönche im frühchristlichen Ägypten (Historia Monachorum in Aegypto), aus dem Griechischen übersetzt, eingeleitet und erklärt von Susi Frank, Düsseldorf 1967, S. 63ff. zit. n. Schultz 1995, S. 73.
[57] Vgl. Schultz 1995, S. 77.
[58] Vgl. Weisung der Väter, Nr. 895 zit. n. Schultz 1995, S. 75.
[59] Vgl. Sorgo 2002, S. 76f.
[60] Vgl. ebd. S. 77.
[61] Vgl. ebd. S. 92.
[62] Vgl. ebd. S. 9.
[63] ebd. S. 8.
[64] Vgl. Irene Prugger: "Die Medizin ist heute Religionsersatz". In: Wiener Zeitung, 1.4.2017, http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wz_reflexionen/zeitgenossen/883035_Die-Medizin-ist-heute-Religionsersatz.html [Zugriff am 16.4.2017].
[65] Vgl. Johannes Cassian, Einweisung in das christliche Leben, Bd. I: Spannkraft der Seele, ausgewählt, übertragen und eingeleitet von Thomas und Gertrude Sartory, Freiburg/Br. 1985, S. 49f. zit. n.  Schultz 1995, S. 77.
[66] Vgl. Juliana Bilgic: Der Schönheitskult der Konsum- und Leistungsgesellschaft als pädagogisches Problem. Möglichkeiten für die pädagogische Arbeit. München 2005, http://www.grin.com/de/e-book/51864/der-schoenheitskult-der-konsum-und-leistungsgesellschaft-als-paedagogisches [Zugriff am 16.4.2017].
[67] Vgl. ebd.
[68] Vgl. Gisla Gniech: Essen und Psyche. Über Hunger und Sattheit, Genuß und Kultur. Berlin; Heidelberg 1995, S. 200ff.
[69] ebd. S. 205.
[70] Vgl. ebd. S. 202.
[71] Vgl. Krüger-Fürhoff/Nusser 2005, S. 8.
[72] Vgl. Mönche im frühchristlichen Ägypten zit. n. Schultz 1995, S. 71ff.
[73] Vgl. Jähnichen 2017.
[74] Vgl. Thomas Macho: Neue Askese? In: Sorgo 2002,  S. 139 – 153, S. 139.
[75] Vgl. Sorgo 2002, S. 9f.
[76] Vgl. Schultz 1995, S. 80.
[77] Imelda Abbt: Essen oder Schauen. In: Engadiner Kollegium [Hrsg.]: Die unersättliche Gesellschaft. Wieviel Konsum verträgt der Mensch? Freiburg im Br.; Wien [u.a.] 1992, S. 179f.
[78] Sorgo 2002, S. 9.
[79] Ebd.
[80] Ebd. S. 139f.
[81] Förster 2015, S. 117.
[82]  Sorgo 2002, S. 139, Herv. i. o.
[83] Carsten Wippermann: Religion, Identität und Lebensführung. Typische Konfigurationen in der fortgeschrittenen Moderne; Mit einer empirischen Analyse zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Opladen 1998, S. 38f.
[84] Martina Kaller Dietrich: Sinnlose Askese? Essen und Gegessen werden in  Mythos und Alltag Mexikos. Reziprozität und symbolischer Tausch in einem nicht-kapitalistischen Gesellschaftsgefüge. In: Sorgo 2002, S. 50 –  75, S. 51.
[85] Vgl. Förster 2015, S. 156.
[86] Sorgo 2002, S. 139f.
[87] Vgl. Förster 2015, S. 120.
[88] Vgl. ebd. S. 117.
[89] Kistler 2017.
[90] Vgl. Wippermann 1998, S. 40, Herv. i. o.
[91] Förster 2015, S. 117.
[92]  Sorgo 2002, S. 78.
[93]  Wippermann 1998, S. 40.
[94] Kistler 2017.
[95] Vgl. Sorgo 2002, S. 8f.

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