Rezession


Rezension „Jedermann“ – Marie Hummer, 6B

Wir sahen im Rahmen des Deutschunterrichtes die bei den Salzburger Festspielen aufgezeichnete Aufführung des Theaterstückes „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal.

Das Stück handelt von einem reichen Mann namens Jedermann, der sein Geld nur dazu ausgibt in vollem Luxus zu leben und große Feste zu veranstalten. Armen Menschen gegenüber ist er jedoch geizig und nicht sehr rücksichtsvoll.  Als Gott den Tod zu Jedermann schickt, um ihn zu holen, erbittet sich dieser eine Gnadenfrist, um einen Begleiter zu finden, der mit ihm die Reise antritt. In dieser Zeit erkennt Jedermann, dass er keine wahren Freunde um sich hat und trifft auf seine Werke und den Glauben. Er erkennt, dass diese ihm stets bei Seite stehen. Daraufhin kehrt er zurück zum christlichen Glauben und ist ehrfürchtig vor Gott. Er bereut seine Taten und ihm wird verziehen. Als der Teufel Jedermann zu sich holen will, versperrt ihm der Glaube den Weg. Daraufhin tritt Jedermann seine Reise an und wird von seinen Werken begleitet.

Uraufgeführt wurde „ Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen im Jahre 1920 in einer Inszenierung von Max Reinhardt. Dessen Idee war es den „Jedermann“ am Domplatz in Salzburg aufzuführen, wie es auch seitdem gemacht wird. Die Rolle des Jedermanns ist sehr begehrt in der Theaterwelt und er wird stets von bedeutenden und berühmten Schauspielern verkörpert.

Seit 2002 wird der „Jedermann“  jedes Jahr in der gleichen modernisierten Inszenierung aufgeführt. Das Bühnenbild ist eher schlicht gehalten und es befinden sich stets wenige Requisiten auf der Bühne. Die einzelnen Personen werden sehr menschlich dargestellt. Weder Gott, noch der Tod, das Geld oder der Glaube werden besonders in Szene gesetzt. Sie haben alle eine menschliche Art. Weiters ist auffällig, dass die überirdischen Figuren, sogar der Teufel, in manchen Situationen liebenswürdig, irdisch, fast witzig dargestellt werden. Die Kostüme sind ganz unterschiedlich und teilweise untypisch. Der Tod hat beispielweise einen engen grauen Ganzkörperanzug an statt einem schwarzen Umhang mit aufgemalten Skelett, oder eine der vielen anderen typischen Verkleidungen. Das Theaterstück wird durch eine Szene, in der Kinder auftreten, eingeleitet, was nicht in Hofmannsthals Stück steht.

Die schauspielerischen Leistungen sind hervorragend. Man merkt die Starbesetzung. Besonders der Schauspieler des Jedermann und der, der seinen Gesellen und ebenfalls den Teufel verkörpert, spielen besonders charakterstark. Doch auch das Geld wird ausgezeichnet dargestellt.

Mir persönlich hat die Aufführung sehr gut gefallen. Die Geschichte an und für sich finde ich zwar nicht sehr interessant, doch ich finde, dass die einzelnen Szenen gerade wegen der Leistungen der Schauspieler so unterhaltsam sind. Dadurch wird die Aufführung auch für Menschen sehenswert, denen wie mir das Stück prinzipiell nicht sehr zusagt. Dass es am Domplatz aufgeführt wird, macht es außerdem zu einem außergewöhnlichen Theatererlebnis.

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