Motivationsschreiben


 
Sehr geehrte Damen und Herren!



Die große Bedeutung der Ernährungsweise für die physische und psychische Gesundheit eines Menschen interessiert und fasziniert mich schon seit einigen Jahren. Insbesondere begeistert mich die Vielfalt der Möglichkeiten eines wohltuenden Essverhaltens. Mehr noch als die Entwicklung von Diätkonzepten für größere Zielgruppen, interessieren mich individuelle Konzepte, zugeschnitten auf die Bedürfnisse eines Einzelnen. Ich möchte sowohl über verschiedene Zubereitungsmöglichkeiten und deren Auswirkungen, als auch über die Inhaltsstoffe der einzelnen Komponenten Kenntnisse erlangen.

Ich habe bereits über die letzten Jahre Kocherfahrung und Kenntnisse über Lebensmittel gesammelt, interessiere mich seit einiger Zeit jedoch auch für Landwirtschaft, Anbau, Herkunft von Lebensmitteln und Tierhaltung, sowie für die Frage nach Qualitätserhaltung in großen gastronomischen Betrieben und Großküchen.

Weiters interessiert mich die Frage, inwiefern das Bewusstsein für eine gesunde und ausgeglichene Ernährungsweise dem Menschen natürlich gegeben ist und inwiefern dieses gesellschaftlich verändert, wenn nicht sogar destabilisiert wird und dadurch eventuell verloren geht. Ich interessiere mich nicht dafür, Menschen in ihrer Ernährungsweise zu bevormunden, sondern lege den Fokus auf die Begleitung hin zur selbstverantwortlichen Ernährung. So möchte ich Sicherheit übermitteln, damit eigene Entscheidungen sinnvoll getroffen werden können und Ausgewogenheit auf einem eigenen Weg erlangt wird, sodass keine Angewiesenheit auf die klare Reglementierung durch von außen konstruierte Ernährungspläne besteht und ein natürlicher Zugang entwickelt werden kann. Zur Selbstversorgung zählt auch Kochen. Mich interessiert es, mit Patienten gemeinsam zu kochen, aber auch zu essen, damit sie die Esssituation nach ihren gesunden Bedürfnissen zu gestalten lernen.

Die diätologische Unterstützung schwerkranker Menschen interessiert mich ebenfalls sehr.

Mein Ziel ist es, mich im Bereich Ernährung so zu bilden, dass ich anderen helfen kann, ihr Essverhalten nicht mehr als problematisches und belastendes Thema zu betrachten. Ich möchte meine Freude an der Auseinandersetzung mit Lebensmitteln, am Kochen und am gemeinsamen Essen als Ort des Austausches übermitteln.

Hochachtungsvoll,

Marie Hummer

Sehr geehrte Damen und Herren!

In meiner Kindheit las ich selten. Bücher zu lesen war viel mehr ein ständiges Vorhaben, als eine tatsächliche Tätigkeit. Dies legt die Annahme nahe, ich hätte erst spät einen Zugang zur Literatur gefunden. Das Gegenteil war der Fall. Ich hörte bereits sehr früh jeden Tag Hörspiele. Las ich selbst anstatt mir vorlesen zu lassen, vermisste ich die Melodik der gesprochenen Sprache, des vorgetragenen Texts. Desto älter ich wurde, desto zentraler wurde das Lesen in meinem Leben, doch spürte ich erst wieder die Freude, die ich als Kind dank Hörspielen empfunden hatte, als ich begann anderen Menschen vorzulesen. Es ist das Zusammenwirken aus Stimme und Geschriebenem, das mich fasziniert.

Selbst zu schreiben war ab dem 15. Lebensjahr eine wichtige Stütze für mich. Ich schäme mich  nicht, das Schreiben zur Bewältigung des Lebens zu verwenden oder vielmehr dringend zu brauchen und alle Figuren, die ich entwickle, nach Anteilen meiner selbst zu formen. Ich beschäftige mich in meinen Texten mit der menschlichen Psyche und den zwischenmenschlichen Beziehungen, wobei mich feine Nuancen im Alltäglichen interessieren. Ich beschäftige mich am liebsten mit dem Mensch in Situationen, in denen er, von der Außenwelt scheinbar wenig gefordert und zu Handlungen gezwungen, innerliche Problematiken spürt oder erkennt und entweder unreflektiert mit ihnen lebt und eventuell leidet oder sich ihnen stellt. An den zwischenmenschlichen Beziehungen, besonders an der sprachlichen Kommunikation, interessiert mich das Offenbleibende, das Ausgesparte, die Lücken, die den Platz  der Interpretation und so auch der Missverständnisse bilden.

Obwohl ich großes Vertrauen in das Schreiben in seiner Unmittelbarkeit habe und mich stilistisch bisher erst selten auf die Suche nach neuen Impulsen begeben habe, bin ich überzeugt, noch nicht die Stimme, mit der ich sprechen möchte, gefunden zu haben und bin am Austausch mit anderen interessiert. Ich möchte meinem Schreibstil auch noch weit mehr jener Melodie verleihen, die ich beim Vortrag mancher Texte von jeher höre.

Schreiben ist glücklicherweise eine jener Tätigkeiten, zu der man nur sich selbst und Material benötigt. Doch so unabhängig es scheint, eines darf nicht vergessen werden. Jede Tätigkeit verlangt Zeit und jede Tätigkeit erstarrt ohne neue Impulse. Der Wunsch nach Zeit, Raum und Austausch, aus dem ein neuer Zugang zur meiner literarischen Arbeit entsteht, steht hinter dieser Bewerbung.



Hochachtungsvoll

Marie Hummer



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