Portfolio Thema Helden
Liebe Leserin/Lieber Leser!
Ich heiße Marie Hummer und bin 14 Jahre alt.
Ich schreibe sehr gerne Portfolios und halte es für eine gute
Idee unserer Deutschprofessorin ein Portfolio statt einer zweiten Schularbeit
zu machen.
Obwohl ich mich bis jetzt erst wenig mit Helden
auseinandergesetzt hatte, ging es mir mit dem Verfassen des Portfolios im
Großen und Ganzen sehr gut. Besonders mit dem Erfinden eines eigenen Helden tat
ich mir sehr leicht und eine ganz neue Figur zu erschaffen machte mir großen
Spaß. Eher schwer fiel mir das Verfassen der Charakteristik eines Helden aus
einem Buch.
Ich hoffe, dass dir/Ihnen mein Portfolio gefällt,
Marie Hummer
1.
Held eines Filmes
Laurie Saunders
Laurie Saunders ist ein gutaussehendes und beliebtes Mädchen.
Sie hat brünette Haare und lächelt fast immer. Nur wenn sie aufgeregt ist, kaut
sie an ihrem Kugelschreiber und hat einen ernsten Gesichtsausdruck. In der
Schule ist sie sehr ehrgeizig. Von ihren Mitschülern wird sie als Vorbild
respektiert. Sie glaubt an sich selbst und steht zu ihren Freunden und zu ihrer
Familie. Sie ist sehr pflichtbewusst und fühlt sich für jeden verantwortlich.
Sie ist Chefredakteurin der Schülerzeitung „Ente“. Doch sie
findet dieses Amt nicht sehr ehrenvoll, da dieses hauptsächlich darin besteht,
jede Art von unangenehmen Arbeiten zu erledigen, aber sie versucht in allem das
Positive zu sehen. Da sie „Journalistin“ ist, bemüht sie sich alle Details in
ihrem Umfeld genau wahrzunehmen.
Eines Tages zeigt ihr Lehrer, Ben Ross, der Klasse einen Film
über den 2. Weltkrieg. Laurie ist im Gegensatz zu ihren Mitschülern noch lange
nach dem Unterricht von den Vorgängen in Deutschland zur Zeit des 2.Welkrieges
betroffen und stellt Fragen nach dem Grund des Erfolgs des Faschismus. Da Ben
Ross ihr diese Frage, warum denn keiner versucht habe, die Nazis an dem zu
hindern, was sie taten, aber auch nicht beantworten kann, will er den Schülern
dieses Gefühl, welches damals herrschte, mittels eines Experimentes vor Augen
führen. Dies ist für ihn der ausschlaggebende Punkt, mit dem Experiment „Die
Welle“ zu beginnen.
Laurie denkt von Anfang an, im Gegensatz zu ihren
begeisterten Mitschülern, sehr skeptisch über die Welle. Sie findet, dass die
Schüler viel zu sehr manipuliert werden und dass die Persönlichkeit jedes
einzelnen eingeschränkt wird. Sie will weder das Vertrauen in ihre
Freunde, noch das Vertrauen in Mr. Ross verlieren, doch sie will ihre Mitschüler
über die
Welle aufklären. Ihr Drang den
anderen Schülern die Vorgänge mitzuteilen hilft ihr, die Geschehnisse
distanziert und kritisch zu sehen. Als Laurie und ihr Freund David heftig streiten, weil Laurie
ihn vor den Gefahren der Welle warnen will, wird er handgreiflich und schlägt
Laurie. Da wird auch ihm klar, was die Welle zwischen Menschen verändern kann
und er und Laurie schaffen es, gemeinsam die Welle zu stoppen.
Ich persönlich bewundere Laurie für ihr Engagement und ihren
Mut. Denn sie kämpftdie meiste Zeit allein gegen die Welle, obwohl ihr bewusst
ist, dass die Mitglieder der Welle ziemlich brutal mit denen umgehen, die
Gegner der Welle sind. Ich denke, dass es in diesem Alter nicht viele
Jugendliche in Ihrer Lage so gehandelt hätten. Meines Erachtens hat Laurie mit
ihrem Verhalten am meisten dazu beigetragen, dass die Welle aufgelöst wurde.
Für mich war es sehr beruhigend, dass sie zum Schluss alle von der
Gefährlichkeit der Welle überzeugen konnte.
1.
Held eines Buches
Lou Bertingnac
Lou Bertignac ist die Hauptperson
des Romans „No und ich“ der französischen Schriftstellerin Delphine Vegan. Lou
lebt in Paris und ist 13 Jahre alt. Sie hat keine Geschwister, denn ihre kleine
Schwester starb plötzlich im Kindbett, weshalb ihre Mutter schwer depressiv
ist. Ihr Vater tut sehr viel, um ihre Familie zusammen zu halten, aber Lou weiß
genau, dass es ihrer Mutter sehr schlecht geht und befürchtet, dass sie sie
nicht mehr so liebt wie vor dem Tod der Schwester.
Lou ist ein außergewöhnliches
Kind. Sie ist überdurchschnittlich klug und hat bereits zwei Klassen übersprungen.
Sie ist sehr interessiert und hat viele Ideen, doch ihr fehlt es an
Selbstbewusstsein. Sie spricht wenig und hält den Kopf meist gesenkt. Sie ist
ziemlich klein und ist mit keinem ihrer zwei Jahre älteren Mitschüler
befreundet. Lou geht auf keine Partys oder trifft sich mit Freunden, was nicht
bedeutet, dass sie sich nicht für Menschen interessiert. Sie beobachtet sehr
gerne Menschen, um mehr über ihre Verhaltensweisen herauszufinden. Das Mädchen
ist sehr tapfer und gibt nur selten auf.
Lou traut sich kaum Menschen
anzusprechen, doch als sie sich entschließt ein Referat über Obdachlose zu
halten, spricht sie spontan am Bahnsteig die 18-jährige No an. Diese wurde von
ihrer Mutter hinausgeworfen und ist nun ohne festen Wohnsitz. Lou interviewt No
für ihr Referat. Die Mädchen treffen sich immer öfter und es entwickelt sich
zwischen den beiden eine enge Freundschaft.
No ist jedoch Alkoholikerin
und nimmt manchmal Tabletten. Oft ist
sie unberechenbar und gemein zu Lou, doch diese hört nie auf an No zu glauben.
Immer wenn es dieser schlecht geht, hilft ihr Lou. No darf sogar für eine
längere Zeit bei Lou wohnen. Zuerst sind Lous Eltern dagegen, dass No zu ihnen
zieht, doch Lou gibt nicht auf bis sie es akzeptieren. Sie verlangt jedoch
keinen Dank oder Anerkennung für ihre Hilfe und macht nichts davon zum eigenen
Nutzen, es ist ihr einfach wichtig No zu helfen.
Durch das entschlossene Handeln der Hauptperson Lou in
schwierigen Situationen lernt man diese nach und nach sehr genau kennen. Ihre
Gedanken und Gefühle werden in den einzelnen Begegnungen sehr stark zum
Ausdruck gebracht. Zuerst beschreibt die Autorin Lous Ängste in der Schule und
ihre Sorgen in der Familie. Ihre Begegnung mit No verändert das Mädchen in
vielerlei Hinsicht. Man lernt sie von einer ganz anderen, selbstbewussten Seite
kennen.
Lou ist für mich eine Heldin, da sie völlig selbstlos No
hilft. Sie lässt sich durch schwierige Situationen nicht abschrecken, sondern
kämpft trotzdem optimistisch und tapfer weiter.
2.
Charakterisierung
meines selbsterfundenen Helden
Mael Dupont
Mael Dupont ist ein mittelgroßer und attraktiver Mann Ende
20. Er hat ein ovales Gesicht mit markanten Wangenknochen und großen braunen
Augen. Sein dunkelbraunes Haar trägt er meistens zerzaust und gibt sich nur zu
wichtigen Terminen Mühe sie in eine ordentliche Form zu bringen. Er liebt
Mäntel und kann nie genug von ihnen bekommen. Er trägt Mäntel aller Art, von
einem kurzem englischen Coat in karminrot bis zu einem aquamarinblauen
Trenchcoat, sein Kleiderschrank lässt keine Wünsche offen. Wobei er auch auf
Marken großen Wert legt. Ähnlich geht es ihm auch mit Hüten und anderen
Kopfbedeckungen. Diese sammelt er schon seit Jahren. Mit besonderem Stolz trägt
er hin und wieder seine Lieblingstücke: Eine edel bestickte Mütze aus Marokko
und einen lässigen Wildlederhut aus
England. Er hatte das teure Stück mit viel Geschick einem Händler aus Brighton
um nur wenig Geld abgekauft. Mael wirkt meistens lässig und ist durch nichts
aus der Ruhe zu bringen, auf diese Lässigkeit legt er auch äußerst viel Wert.
Nur selten gerät er in wirkliche Nervosität und schafft er es nicht mehr diese
zu verbergen. Er kaut dann nervös an seinen Nägeln, die ohnehin schon sehr kurz
sind, da er leidenschaftlich Klavier spielt und ihn dabei längere Nägel stören.
Wenn er auf der Straße geht, hat er seine Hände tief in den Manteltaschen
vergraben, den Kopf leicht gesenkt und er blickt nur selten auf. Die Menschen,
die ihm begegnen, denken vielleicht, er ist schüchtern oder scheu, doch so ist
es nicht. Er ist durchaus selbstbewusst, er denkt nur sehr viel nach, daher hat
er einen abwesenden, in sich gekehrten Gang. Seine Stimme ist tief.
Mael zeigt selten Gefühle und er weint fast nie, außer bei
alten Filmen, von denen er eine ganze Sammlung besitzt. Er ist ein ruhiger
Mensch, der genau weiß, was er will. Er kann sich gut in Menschen
hineinversetzen. Diese Eigenschaft hilft ihm sowohl bei Verhandlungen als auch
bei Frauen. Mael ist ein wahrer Frauenheld. Er kann jede Frau verführen, denn
seinem Charme kann keine widerstehen. Er lebt jedoch alleine, da er noch nicht
die Richtige gefunden hat. Eine perfekte Frau muss, in seinen Augen, etwas
Geheimnisvolles haben. Maels einziger Mitbewohner ist Henry, eine kleine
dunkelbraune Maus. Mael ist sehr tierlieb und kann gut mit Tieren umgehen. Er
fährt ausschließlich Fahrrad oder geht zu Fuß. Er hasst Autos, wie sie riechen,
wie sie aussehen, aber am meisten vermeidet er in ihnen zu sitzen. Wenn er in
einem Auto mitfahren muss, ist das eine der wenigen Situationen, in denen er nervös
wird, denn er leidet unter Platzangst.
Mael wurde am 8. Dezember 1985 in Saint Floret, einem kleinen
Ort in Frankreich geboren. Sein Vater war ein damals noch unbedeutender
Forscher, seine Mutter, um einiges jünger als der Vater, arbeitete in einem
kleinen Supermarkt und hatte noch nicht mehr von der Welt gesehen als Saint
Floret, den umliegenden Wald und das nächst gelegene Dorf ppppp, in dem ihre Tante
Josephine wohnte, die die Mutter regelmäßig zu besuchen pflegte um einen
Schluck Kaffee zu trinken und sich bei einem guten Stück Kümmelkuchen die Neuigkeiten
aus den beiden Dörfer zu erzählen. Kurz gesagt Maels Mutter und sein Vater
waren von Anfang an zwei grundverschiedene Menschen. Die Mutter beschwerte sich
zum Beispiel, dass bei der neuen
Lieferung schon wieder ein aufgeplatztes Haarshampoo dabei gewesen war und dass
sie alle anderen Flaschen reinigen musste und wie sie eigentlich zu so einer miesen
Arbeit kam und im nächsten Moment erzählte sein Vater von außergewöhnlichen
Tieren und atemberaubenden Wasserfällen. Besonders liebte Maels Vater
Regenwälder, die von den Menschen unberührt geblieben waren, deswegen reiste er
des Öfteren an den Äquator. Bei einer dieser Reisen lernte er dann Shanu kennen,
eine junge, gebildete Frau, kaum älter als Mael. Er kam nie mehr ins idyllische
Saint Floret zurück und hatte auch keinen Kontakt mehr zur Mutter. Nur alle
paar Wochen meldete er sich bei Mael.
Als Mael achtzehn war, zog er nach einem heftigen Streit mit
seiner Mutter, mit finanzieller Unterstützung des Vaters nach Paris. Dort
studierte er Fotografie und fand als Jahrgangsbester sofort einen Job bei der
berühmten Zeitung „Culture Lundi“. Als die kleine Firma eines sehr guten
Freundes von Mael vor dem Ruin stand und von einem großen Unternehmen
aufgekauft werden sollte, half Mael dem Freund geschickt bei Verhandlungen und
rettete schlussendlich die Firma. Sein Geschick und seine Verhandlungskünste
sprachen sich herum. Mael half immer mehr und mehr Firmen und Geschäften und
das mit großem Erfolg. Nun bekommt er schon so viele Aufträge, dass er manche
abwenden muss. Er wird sogar von Spitzenunternehmern geachtet und respektiert.
3.
Erste Szene, in der mein
selbsterfundener Held erscheint
Mael Dupont
Mael strich sich verlegen durch sein zerzaustes dunkles Haar.
Die Chancen standen schlecht. Der feste Mann sah ihn mit zusammengekniffenen
Augen durch seine viel zu große Nickelbrille, die ihm in regelmäßigen Abständen
über seine kleine Stupsnase rutschte, an. Mael merkte es genau, dieser wollte
aus seinem Blick schlau werden, wollte aus Maels Blick herausfinden, ob er noch
ein Gegenargument bringen konnte. Aber Mael wusste, wenn er nun Unsicherheit
zeigen würde, hatte er schon verloren. Doch Mael konnte und wollte auf keinen
Fall aufgeben, also sah er den Dicken und seinen schlaksigen Mitarbeiter
siegesgewiss und ruhig an, während sich seine Fingerkuppen mit den kurzen und
abgekauten Nägeln unter dem Tisch in seine weinrote Leinenhose bohrten. Jede
Sekunde dauerte eine kleine Ewigkeit. Das Ticken der Uhr und das Klackern der
Laptop-Tastatur waren das einzige, was im Moment zu hören war.
Für einen Zuschauer wäre dieser Anblick, der sich ihm bot,
sicher recht ungewöhnlich gewesen: Auf der einen Seite des Eichenholztisches
mit einer dicken Glasplatte ein älterer Herr, die wenigen grauen Haaren
sorgfältig frisiert und gekleidet in einen edlen Hugo Boss Anzug. Daneben sein
Mitarbeiter, ein schlaksiger junger Mann mit aschblondem Haar und unsicherem
Blick (Es handelte sich um seine erste größere Verhandlung). Den Beiden
gegenüber ein junger Mann mit zerzaustem Haar, der statt einem angemessenen
Anzug eine weinrote Leinenhose und einen beige Mantel trug. Er sah mindestens
zwanzig Jahre jünger aus als sein Gegenüber und halb so mächtig und trotzdem
wirkten der ältere Mann und sein Mitarbeiter mindestens so respektvoll, wie der
Mann im Mantel.
Doch Mael hatte Respekt, sogar großen, er zeigte ihn nur
nicht. Er wollte „Tonys“ retten, vor der Zwangsübernahme bewahren. Schon als
kleiner Junge ging er sehr gerne zu dem alten Tony um Obst, Gemüse und frisches
Gebäck zu kaufen und manchmal bekam er etwas geschenkt. Doch genau das war
Tonys Problem. Als tüchtiger junger Mann war er aus England nach Saint Floret
gekommen und hatte dort ein kleines Lebensmittelgeschäft eröffnet, dann wurden
es zwei, dann drei. Aber dann, als alles gut ging, begann er dies und das
einfach aus reiner Freundlichkeit zu verschenken. Er schenkte sich sozusagen in
den Ruin.
Mael schaffte es fast jeden Kleinbetrieb wieder auf Vordermann
zu bringen und ihn vor den kalten, geldgierigen Unternehmern zu bewahren, doch
dieser Fall war schwer, sehr sogar. Wenn Mael verlieren würde, Tony nicht
retten könnte, würde er sich heute Abend betrinken, würde irgendeine schöne
Frau verführen und am nächsten Morgen abhauen. Viele nannten ihn deswegen „untreues
Schwein“, er bevorzugte hingegen den Ausdruck „wahrer Frauenheld“. Am nächsten
Tag würde er ins Büro gehen und mit unerträglichen Kopfschmerzen einen Espresso
nach dem anderen trinken und an seinem Schreibtisch Fotos bearbeiten, sortieren
und zu den Artikeln in der neuesten „Culture Lundi“ hinzufügen
Doch er würde nicht verlieren. Er würde „Tonys“ retten, das
wusste er genau.
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