Gedichtinterpretation
Gedichtinterpretation
– Marie Hummer
In dem
Gedicht „Der Einsiedler“ von Jospeh von Eichendorff spricht ein lyrisches Ich
zur Nacht, die für dieses Trost und Ruhe bedeutet. Es handelt sich bei diesem
Text in Liedform.
Das
lyrische Ich beschreibt in der ersten Strophe die abendliche Stimmung einer
Landschaft. In der nächsten Strophe vergleicht es die schnell vergehenden
Lebensjahre mit Wolken. Es sagt, es sei von der Welt vergessen und beschreibt die
Freude, die es empfand, wenn es im Wald saß und die Nacht hereinbrach. In der
letzten Strophe sehnt es sich nach Ruhe und Rast, da es sehr müde geworden ist.
Es will sich ausruhen bis das Morgenrot den Wald durchfunkelt.
Jede
Strophe besteht aus sechs Versen, von denen der dritte und der sechste einen
3-hebigen Rhythmus und weibliche Endungen und Schweifreime aufweisen. Die
restlichen Verse sind im 4-hebigen Jambus verfasst und man erkennt hier
Paarreime und männliche Endungen.
Betrachtet
man die Rhythmik beim Vortragen des Textes, so fällt auf, dass die Satzzeichen
in diesem Text immer auch für eine Pause während des Lesens stehen.
Der
Dichter hat sehr viele Wörter mit weichen Vokalen (a,o,u) verwendet. Dies
verleiht dem Text beim Lesen eine zum Inhalt passende Ruhe und man ist
angehalten, ihn eher langsam zu lesen. Dies kann auch an den vielen Nomen und
Adjektiven liegen, die der Autor zur genauen Beschreibung und zum Vergleichen
seiner Umwelt mit seinen Emotionen, verwendet.
Die Sätze
sind lang und der Satzbau ist hypotaktisch.
Joseph von
Eichendorff baut in das Gedicht eine große Zahl an Metaphern und
Personifizierungen ein. Auch auffällig sind die bereits erwähnten Vergleiche,
die verwendet werden um die innere Gefühlswelt des lyrischen Ichs besser zu
erläutern. Er vergleicht diese mit dessen unmittelbarer Umwelt. Dies ist ein
durchaus typisches Merkmal für ein Gedicht der Romantik.
Es ist
zwar möglich, dass das lyrische Ich des Gedichtes ein Einsiedler ist, der sich
nach Ruhe in der geliebten Natur sehnt. Es ist jedoch auch sehr wahrscheinlich,
dass das lyrische Ich nicht von dem Tag, sondern von seinem Leben ermüdet und
geschwächt ist und sich nun die Nacht, als Metapher für den Tod wünscht. Es
fühlt sich, wie es Anfang der zweiten Strophe beschreibt, alt. Es sagt auch, dass
die Welt es vergessen hat, doch bekommt man als Leser trotzdem das Gefühl, dass
es zufrieden sei. Es blickt dem nahenden Tod nicht mit Angst, sondern mit Sehnsucht
entgegen.
Dieses
Gedicht ist typisch für die Romantik. Einerseits wegen der starken Verbindung
von Natur und Emotion und andererseits, weil der Tod und die Erlösung aus dem
Diesseits die Hauptgedanken des Textes darstellen.
Deutsch – Gedichtinterpretation – Friedrich Hölderlin, An
die Parzen (1799) – Marie Hummer, 7B
Inhaltsangabe – Formanalyse – Interpretation
In dem Gedicht „An die Parzen“, das der deutsche Dichter
Friedrich Hölderlin im Jahre 1799 verfasste, fleht er die Schicksalsgöttinnen
um ein langes und erfülltes Leben an.
In der ersten Strophe bittet er, sich direkt an die Parzen
wendend, darum, dass er alt werde um nach einem langen, erfüllten Leben für den
Tod bereit zu sein. Weiters erklärt er,
dass ein Mensch, dem es nicht möglich ist ein glückliches Leben zu führen, auch
als Toter nicht zu Ruhe kommen kann. Er meint jedoch, dass er in Zufriedenheit diese
Welt verlassen könne, wenn ihm das Gedicht gelänge. Es würde ihn auch nicht
mehr traurig stimmen, dass er dann nie mehr ins Reich der Lebenden zurückkehren
würde. Er schließt das Gedicht damit ab, zu betonen, dass ihm ein erfülltes
Leben reiche.
Der Dichter wendet sich, wie schon im obenstehenden Absatz
erwähnt, an die Schicksalsgöttinnen der römischen Mythologie. Jede Strophe
umspannt vier Verse und das Gedicht ist nicht in Reimen verfasst. Er arbeitet
mit einigen Metaphern und Umschreibungen, zum Beispiel verwendet er „Orkus“ oder
„stille Schattenwelt“, wenn er vom Tod spricht oder er bezeichnet Lebensabschnitte
als „Sommer“ und „Herbst“. Es ist kein Rhythmus zu erkennen.
Dadurch, dass er, als er über seinen Wunsch, ausreichend und
für ihn zufriedenstellend dichten zu können spricht, die zweite und dritte
Strophe miteinander verbindet, indem er hier keinen Punkt sondern lediglich
einen Beistrich ans Ende der zweiten Strophe setzt und somit den Satz
weiterführt, wirkt der Flehende wie in Ektase und emotional, die Passage, und
somit seine Liebe zur Dichtung wird besonders herausgehoben und es entsteht
eine interessante Spannung. Danach schafft er wieder die auch in der ersten
Strophe vorhandene Ruhe. Insgesamt wirkt das Gedicht durch die etwas schwierig
vorzutragenden Strophen mit Sätzen, die sich beinahe holprig über mehrere
Zeilen ziehen, sehr unruhig und so, als wäre es nicht in erhabener Ruhe sondern
mit starker Emotionalität Hölderlins dem Thema gegenüber entstanden. Der
Dichter gibt einen sehr schönen Einblick in seine Gefühle, Hoffnungen und
Ängste. Doch nicht nur die Dichtkunst hat einen besondere Stellenwert in diesem
Gedicht, er lässt sein, für die Zeit in gebildeten Kreisen durchaus übliches
großes Interesse an der antiken Mythologie erkennen, indem er wiederholt Bezüge
zu dieser herstellt („…,sie ruht auch drunten im Orkus nicht;…“; „Lebt ich, wie
Götter, und mehr bedarfs nicht.“) Doch die Themen seines Gedichtes sind die
Angst vor dem zu frühen Tod und die Hoffnung auf ein erfülltes Leben. Zu einem
solchen Dasein zählt für ihn wahrscheinlich auch hohes Alter, doch dies steht
nicht im Vordergrund. Viel wichtiger ist ihm, dass er sich in seiner
Leidenschaft, der Dichtung, entfaltet, dann könne er diese Welt zufrieden
verlassen. Dies erklärt er durch den schönen Bezug auf die Geschichte von
„Orpheus und Eurydike“ aus der griechischen Mythologie („Zufrieden bin ich,
wenn auch mein Saitenspiel mich nicht hinab geleitet;…“). Für ihn bräuchte es
dann kein Zurück mehr geben wie für Orpheus, er würde in der Unterwelt bleiben.
Marie Hummer – Gedichtinterpretation – 3.6.14
Das Gedicht „Vergänglichkeit der Schönheit“ von Christian
Hofmann von Hofmannswaldau ist an eine junge Frau gerichtet. Der Autor beschreibt dem Mädchen, wie ihre
äußere Schönheit im Laufe der Zeit vergehen wird und dass nur ihr Herz für alle
Zeit bestehen kann, weil es aus Diamanten gemacht ist.
Bei diesem Gedicht handelt es sich um ein Sonett, eine für
den Barock typische Gedichtform. Der Autor hat das beliebteste Versmaß des
Barocks verwendet, den Alexandrina. Das Gedicht ist in vier Strophen verfasst.
Die ersten zwei sind jeweils vierzeilig, die folgenden zwei jeweils dreizeilig.
Bei den ersten zwei Strophen reimen sich stets die letzten Worte der ersten und
vierten Zeile und die, der zweiten und der dritten Zeile. Bei den beiden
letzten zwei Strophen Reimen sich erster und zweiter Vers jeder Strophe und die
dritten und letzten Zeilen der beiden Strophen.
Der Dichter schreibt am Anfang des Gedichtes, dass der Tod
der Frau um den Busen streicht, also wird das Ende des Lebens als eine Person
dargestellt, daher spricht man von einer Personifikation. Weiters werden viele Zustände durch bildliche
Vergleiche demonstriert. Zum Beispiel
wird die helle glatte Haut auf den Schultern eines jungen Mädchens, als warmer
Schnee beschrieben. Manche Satzteile sind, wenn man die Anreihung der Wörter betrachtet,
grammatisch nicht korrekt, wie z.B. bei dem Satz „Der Schultern warmer Schnee
wird werden kalter Sand“. Hier spricht man von einer Inversion. Das Wort „werden“
würde eigentlich erst nach „Sand“ stehen, doch da sich „werden“ nicht auf
„Hand“, das abschließende Wort des ersten Verses, reimt, stellt der Autor „Sand“
an das Ende des Satzes. Noch dazu gibt er dem Satz damit eine zusätzliche
Eleganz, durch die ungewöhnliche Anordnung der Worte. Weiters sind in dem
ganzen Gedicht Eupherismen, was das Altern und die Vergänglichkeit betrifft, zu
finden.
Man kann das Thema des Gedichtes eigentlich durchaus als
typisch für den Barock bezeichnen. Der Tod und die Vergänglichkeit waren, nicht
zuletzt wegen der Katastrophen, die die Zeit erschütterten, wie der 30-jährige
Krieg, ein wichtiges, viel in der Literatur verarbeitetes Thema. Die Menschen
begannen sich vermehrt mit ihrer Existenz zu beschäftigen und damit, wie
schnell das Leben eines jeden Menschen vergehen kann. Der Dichter legt in
diesem Gedicht einen Schwerpunkt auf die äußere Schönheit. Er beschreibt in den
ersten drei Strophen in verschiedensten Veränderungen des Aussehens, wie die
Schönheit im Laufe der Zeit vergeht. In der letzten Strophe erfährt der Leser
erst die wahre Grundaussage des Gedichtes. Der Dichter schreibt, dass das Herz
eines jedes Menschen zu aller Zeit bestehen kann. Dies kann nun mehreres
bedeuten. Vielleicht wollte er die
ängstlichen Menschen beruhigen, in dem er ihnen erklärte, dass man weiter
existierte auch wenn die Hülle, der Körper, die Schönheit irgendwann vergehen
würde. Vielleicht wollte er jedoch auch zeigen, dass man sich niemals auf sein
Äußeres und dessen Wirkung verlassen und darauf zu viel Wert legen sollte,
sondern wollte dem Leser bewusst machen, dass das Innere, die Seele und das
Herz eines jeden Menschen von viel größerer Bedeutung ist, da diese innere
Schönheit ewig besteht, auch wenn man nicht mehr jugendlich aussieht und dass
die guten Taten und ein gutes Herz das sind, was seinen Mitmenschen ewig in
Erinnerung bleibt.
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