Zusammenfassung Interview
Zusammenfassung
In dem mit
„Tor in eine fremde Welt“ betitelten Interview, das am 26.12.2011 in der
Zeitung „Die Zeit“ erschienen ist, stellt Alina Schadwinkel dem Historiker Erhard
Chvojka Fragen zur Entwicklung der Bedeutung von Großeltern im Verlauf der
Geschichte.
Zu Beginn
geht Chvojka auf die Familiensituation in früheren Jahrhunderten ein. Er
spricht über die damals niedrigere Lebenserwartung, die zu wenig gemeinsamer
Zeit von Großeltern und Enkeln geführt habe. Weiters korrigiert er die
irrtümliche Vorstellung in heutiger Zeit, dass Großeltern früher mit ihren Enkelkindern
zusammen gelebt hätten. Dies sei ausschließlich in bäuerlichen Wohnverhältnissen
der Fall gewesen. In der Antwort auf die zweite Fragestellung stellt der
Befragte klar, dass erst ab dem 18.Jahrhundert, wie sich aus Zeitdokumenten
erkennen ließe, von einer derart intensiven Beziehung zwischen Enkel und
Großeltern, wie wir sie heutzutage kennen, gesprochen werden könne. Anschließend
erfährt man, dass in jener Zeit, während viele Familien in die Stadt zogen,
deren Großeltern weiter am Land lebten. So könnten, laut dem Autor, die Besuche
bei diesen als „Tor in eine ansonsten
fremde Welt“ verstanden werden.
In den
nächsten Fragen geht die Interviewerin auf die Zeit nach den Weltkriegen, die zusammen
mit der Entwicklung der Technik die Rolle der Großeltern erneut wandelte, ein.
Zum Schluss wird die Beziehung zwischen Enkeln und Großeltern in der heutigen Zeit behandelt. Manche ältere
Menschen würden früh zum Pflegefall werden, andere Senioren erfreuten sich
immer länger guter Gesundheit. Diese positive Entwicklung, die zu einem jüngeren
Erscheinungsbild und einem längeren aktiven Leben führe, betrachtet der Autor in
Bezug auf die Verbindung zu den Enkeln als zwiespältig. Einerseits hätte sie
den positiven Effekt, dass die beiden Altersgruppen ein enges Verhältnis durch
gemeinsame Interessen aufbauen könnten, und doch sei zu bedenken, dass in
manchen Fällen auf Grund der vielen neuen Möglichkeiten der Gestaltung der
Rente wenig Zeit für die Enkelkinder bleiben würde.
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