Zusammenfassung


Universität Wien

Institut für Europäische Ethnologie



PS Wissenschaftliches Arbeiten und Schreiben / STEOP B 130

LV-Leiterin: Katrin ECKER

WS 2016/17



Hummer (1616508)

11.11.2016



Aufgabe A3: Textzusammenfassung
Bibliographische Angabe:

Wolfgang Kaschuba: Ethnologisches Schreiben. Texte und/ als Repräsentation. In: ders.: Einführung in die Europäische Ethnologie. 3. Auflage, München 2006, S. 245-256.

Wolfgang Kaschuba ist Kulturwissenschaftler bzw. Volkskundler und Professor für Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. In dem exzerpierten Kapitel seines Einführungswerks wird die Debatte über das ethnologische Schreiben thematisiert.

Vor der intensiveren ethnologischen Beschäftigung mit der wissenschaftlichen Aufzeichnung, wird jene über lange Zeit hinweg abseits der eigentlichen Forschungsarbeit positioniert und wenig hinterfragt[1]. Eine gängige Entschuldigung für diese fehlende Behandlung ist der Verweis auf die Aufgabe der authentischen „schriftliche[n] Verewigung“[2] schriftloser kultureller Kollektive[3].

Beeinflusst durch „sprachwissenschaftliche[r]“ und „wissenssoziologische[r] Debatten“[4], werden in den 1980er Jahren der vermeintlichen Unkompliziertheit des Texts als Kulturvermittler „methodologische[n] und „erkenntnistheoretische[n] Grundprobleme[n]“[5] entgegengestellt („Krise der Repräsentation“[6])[7]. Es wird das erschaffende Element des Schreibakts erkannt[8]. Es erfolgt eine Konstruktion von Geschichte und Kultur durch die Wahl zum Forschungsobjekt, so wie auch im subjektiven Schreibakt durch die Behandlung im „kulturellen Kode“[9] des Forschenden („‘Verdopplung‘ von Wirklichkeit“[10])[11]. Die „kulturelle Herrschaftstechnik“[12] ethnologische Textverfassung produziert das Andere [„othering“(Fabian)[13]][14]. Die Zusammenführung der Sichtweisen und Deutungen (Sprachen) der Feldakteure und des Forschers erfolgt nur, wenn dieser den Akteuren in  Aufzeichnungen und im selbstreflektorischen Akt Raum gibt[15].

Es kommt zu einem neuen Textbegriffsverständnis, das jede Art „kulturelle[r] Informations- und Bedeutungsträger“[16], welche der Informationsentnahme oder -vermittlung dienen, miteinbezieht[17]. Linguistisch betrachtet ist nur sprachlich Einordbares erfassbar[18]. Das Hinterfragen des begrifflichen Erfassens führt dazu, dass frühere Sicherheiten der Wahrnehmung, der deutenden Beschreibung und „Übersetzung“[19] von beobachtetem Kulturellen hinterfragt werden[20]. Verfremdende Subjektivierung durch individuelles Verständnis und Sprachanwendung beim Verfassen ist unumgänglich[21]. Es wird nach Möglichkeiten der Relativierung des „‘Kolonialisierungsprozess‘ fremder Lebenswelten“[22]  gefragt („lingusistic turn[23]). Clifford Geertz betrachtet Texte als darstellungsbeeinflussenden „Schreibkonventionen“[24] und „Wirkungsmittel[n]“[25]  unterliegend[26].

Laut James Clifford handelt es sich bei interpretierender Verschriftlichung der Beobachtung um „fragmentierte Wahrheiten“(Clifford)[27] mit „fiktionale[m]“ und „selbststilisierende[m]“[28] Charakter[29]. Er geht von einer nicht ablegbaren „gesellschaftliche[n] und kulturelle[n] Deutungsmacht“[30] aus[31]. Deswegen ist Analyse des Standpunkts und Diskursuniversums durch Selbstreflexion notwendig[32]. Die ethnologische Auseinandersetzung mit schriftstellerischer Tätigkeit stößt immer wieder als egozentrisch und inessentiell auf Kritik[33].

Clifford Geertz Idee einer „dichten Beschreibung“ (Clifford)[34], einer der Ansätze „dialogische[r] Anthropologie“ (Tedlock)[35], meint die Tätigkeit reicher Quellensammlung durch den Forscher als Beobachter der Kultur, also fremdartiger Verhaltensweisen, Vorstellungen, Deutungen und „symbolischer Praktiken“[36] in kleinen Forschungsfeldern und jene der Interpretation der von ihm erfassten Aussagen, anhand  eigener und anderer Deutungen, auch jener der Akteure selbst[37]. Ziel ist, dass der Text durch Vielstimmigkeit zu einer Art „Dialog“[38] verdichtet, das Schreiben zur „kulturellen Praxis“[39] wird und der Beobachter an „Deutungsmacht“[40] verliert[41]. Die „multiple[n] Autorenschaft“(Oppitz)[42] führt, laut Michael Oppitz, eventuell zu einem verminderten „Verlangen, Ethnologie […] zu betreiben“(Oppitz)[43], die selbstreflektierende Auswertung zum Missbrauch der eigentlichen Forschungsaufgabe in narzisstischer Auseinandersetzung mit dem Selbst[44]. Beide Arbeitsweisen werden als  Lösungsansätze angezweifelt, doch es entstehen interessante Fragestellungen[45]. Das Verfassen verständlicher Texte, ein unumgänglicher Bereich der ethnologischen Tätigkeit, kann durch Beachtung von Kriterien erleichtert werden[46]. Zu jenen zählen ein individueller Stil, klare formale und inhaltliche Aufbaustrategie, verbundene Argumentation, passende Zeitanwendung, gezieltes Eingehen auf die Fragestellung und Verfolgung des „roten Faden[s]“[47], raumgebender Umgang mit Quellen, Einbettung theoretischer Ansätze statt Separation, Hinterfragung der Berechtigung einer Theorie als solcher und Erkennen, dass optische Aufbesserung fehlende Qualität nicht wett machen kann[48].

Europäische Ethnologen sind im Berufsalltag mit dem „Repräsentationsproblem“[49] konfrontiert[50]. Es ist möglich als Fachvertreter in seiner Kompetenz unterschätzt zu werden, da er zumeist der Einzige in seinem beruflichen Umfeld ist und die Disziplin nicht jedem bekannt ist[51]. Rückhalt bei Gleichgesinnten ist bedeutend, da gerade selbstreflexive Arbeitsweise und kritische Auseinandersetzung nicht bei allen Aufträgen erwünscht ist[52]. Der Klarheit und Eindeutigkeit, die oft lieber gesehen werden, nachzugeben, kann folgenschwer sein, da es eine große, nicht zuletzt politisch-ethnische Verantwortung birgt, sich mit Kultur auseinanderzusetzen und sie zu beschreiben[53].





[1] vgl. Kaschuba 2006, S. 245.
[2] ebd. S. 246.
[3] vgl. ebd. S. 246.
[4] ebd. S. 246.
[5] ebd. S. 246.
[6] ebd. S. 247.
[7] vgl. ebd. S. 246.
[8] vgl. ebd. S. 247.
[9] ebd. S. 247.
[10] ebd. S. 247; Herv.i.O.
[11] vgl. ebd. S. 247.
[12] ebd. S. 247.
[13] ebd. S. 247; Herv.i.O.
[14] vgl. ebd. S. 247.
[15] vgl. ebd. S. 246.
[16]  ebd. S. 248.
[17] vgl. ebd. S. 248.
[18] vgl. ebd. S. 248.
[19] ebd. S. 249.
[20] vgl. ebd. S. 248f.
[21] vgl. ebd. S. 249.
[22] ebd. S. 249; Herv.i.O.
[23] ebd. S. 249; Herv.i.O.
[24] ebd. S. 250.
[25] ebd. S. 250.
[26] vgl. ebd. S. 250.
[27] ebd. S. 250.
[28] ebd. S. 250.
[29] vgl. ebd. S. 250.
[30] ebd. S. 251.
[31] vgl. ebd. S. 251.
[32] vgl. ebd. S. 251.
[33] vgl. ebd. S. 251f.
[34] ebd. S. 252.
[35] ebd. S. 253.
[36] ebd. S. 252.
[37] vgl. ebd. S. 252.
[38] ebd. S. 252.
[39] ebd. S. 253.
[40] ebd. S. 252.
[41] vgl. ebd. S. 252f.
[42] ebd. S. 253.
[43] ebd. S. 253.
[44] vgl. ebd. S. 253.
[45] vgl. ebd. S. 253.
[46] vgl. ebd. S. 254.
[47] ebd. S. 255.
[48] vgl. ebd. S. 254f.
[49] ebd. S. 255.
[50] vgl. ebd. S. 255.
[51] vgl. ebd. S. 256.
[52] vgl. ebd. S. 256.
[53] vgl. ebd. S. 256.


Zusammenfassung des Zeitungsartikels – Marie Hummer 5B

In der Kleinen Zeitung vom 5.2.2011 schreibt Sonja Hasewend über das Thema „ Terror im Internet statt auf dem Schulhof“. Es geht darum, dass einerseits viele Jugendliche zu leichtsinnig mit den Medien Internet und Handy umgehen und dadurch sehr private Informationen preisgeben, andererseits gibt es vermehrt junge Menschen, die diese vertraulichen Daten für Cybermobbing (Psychoterror via Internet oder Handy) missbrauchen.

Oft geht es dabei um sexuelle oder psychische Unterstellungen, aber auch um Drohungen. Nicht selten löst dieses Mobbing eine schwere innerliche Krise bei den Betroffenen aus, dies kann sogar bis zum Selbstmord führen. Sowohl die Polizei, als auch private Institutionen wie zum Beispiel saferinternet.at bieten deshalb Information und Hilfe an, um den sorgsamen Umgang mit dem Internet zu lehren und das Bewusstsein zu fördern, dass Mobbing eine Straftat sein kann. Aber auch die Mitarbeit der Eltern ist gefragt.

Zusammenfassung – Marie Hummer, 5B

In dem Artikel „ Eltern für Bewegungsblöcke statt täglicher Turnstunde“ aus der Tageszeitung „Die Presse“ vom 22.11.2012, geht es darum, dass der Elternverein anstatt der Idee einer täglichen Turnstunde, eine 10 minütige Bewegungseinheit alle zwei Stunden verschlägt und die Politiker diese Idee durchaus in Betracht ziehen. Das Argument des Vorsitzenden des Elternvereins ist, dass von einer Stunde Turnunterricht wenig überbleibt, wenn man Wegzeit, Umziehen und eventuell Duschen berücksichtigt und er daher Bewegungseinheiten in den Klassen bevorzugen würde. Die Sportsprecher der ÖVP und SPÖ halten dies für einen guten Vorschlag und Unterrichtsministerin Claudia Schmied nimmt diese Idee in die Diskussionen auf.



 
Zusammenfassung eines Vortrages


Das Thema des Vortrags war Mathematik im Bezug auf Kunst. Taschner erklärte die Relevanz der Mathematik in der Kunst und Kunst an sich von der Steinzeit bis zur heutigen Zeit. Er beschrieb die Denkweise der Höhlenmaler in der Steinzeit, der ägyptischen und antiken Maler und die der modernen Künstler. Er zeigte an berühmten Werken, wie dem letzten Abendmahl oder der Mona Lisa, wie genau viele Maler ausgemessen und vorskizziert haben, wo welche Geraden von einem bestimmten Fluchtpunkt ausgingen. Weiters machte er die Bedeutung der Mathematik in der Kunst deutlich, indem er auf den goldenen Schnitt einging. Zuerst erklärte er ihn an einem einfachen Stern, dann an Ikonendarstellungen und schlussendlich an einer griechischen Aphrodite, die genau nach diesem goldenen Schnitt proportioniert war. Daraufhin sprach er über die Schönheit von perfekter Proportioniertheit, sagte aber dass das menschliche Auge Gesichter, die leicht von dieser „perfekten“ Vorstellung abweichen, als am schönsten empfindet. Taschner beendete seinen Vortrag mit der Vorstellung eines Künstlers, der bis zu seinem Tode eine Zahl nach der anderen notiert hatte.

100 W.

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